Kein Zutritt ohne Test Coronavirus breitet sich wieder stärker im Burgenlandkreis aus: Landrat kündigt mehrere Maßnahmen an
Vor allem Pflegeheime stehen besonders im Fokus.

Weissenfels/MZ - Das Coronavirus hat in diesem Herbst ein erstes Pflegeheim im Burgenlandkreis erreicht. Betroffen von einem Ausbruch mit insgesamt 20 infizierten Personen ist die Einrichtung auf dem Weißenfelser Kugelberg. Das sind die schlechten Nachrichten. Angesichts einer hohen Impfquote beim Personal und Teilen der Bewohner des Heimes gibt es aber Grund zur Hoffnung, dass viele Infektionen milde verlaufen.
Coronavirus breitet sich wieder stärker im Burgenlandkreis aus: Pflegeheime stehen im Fokus
Gefährlich bleibt das Virus. Zwei Bewohner des betroffenen Weißenfelser Pflegeheims müssen derzeit stationär behandelt werden, so das Gesundheitsamt. Im gesamten Burgenlandkreis sind in den vergangenen sieben Tagen zwei weitere Personen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung verstorben. Die Zahl der derzeit nachweislich Infizierten mit dem Virus war zuletzt auf 735 gestiegen. 33 Menschen müssen derzeit im Kreis stationär behandelt werden. Drei liegen auf der Intensivstation.
Auf die gestiegene Zahl von Infizierten und die wachsende Zahl von Patienten in den Krankenhäusern des Kreises reagierte Landrat Götz Ulrich (CDU) am Mittwoch mit der Ankündigung neuer Maßnahmen. Wer nicht geimpft oder genesen ist, der muss ab kommenden Montag mit einem Test nachweisen, dass er nicht Corona-positiv ist, wenn er öffentliche Kultureinrichtungen oder Gaststätten besuchen möchte. „Wir greifen damit einer Regelung vor, die das Land angekündigt hat“, so Götz Ulrich.
Er hält die Eile für geboten. Denn die Hospitalisierungsrate im Burgenlandkreis liege doppelt so hoch wie die des Landes. Diese Kenngröße gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner mit einer Corona-Infektion stationär behandelt werden müssen. Noch stärker sollen die Sicherheitsvorkehrungen ab kommenden Mittwoch in den Pflegeheimen des Burgenlandkreises ausfallen.
Ereignisse des vergangenen Herbsts und Winter sollen sich nicht wiederholen
Dort müssen künftig nicht nur Ungeimpfte bei ihrem Besuch mit Hilfe eines Schnelltests nachweisen, dass sie nicht mit Corona infiziert sind. Auch von Geimpften und bereits Genesenen wird dann ein solcher Nachweis verlangt, um die Ältesten der Gesellschaft zu schützen. Außerdem müsse sich das Personal in den Pflegeeinrichtungen dann täglich auf eine mögliche Corona-Infektion testen.
Alle Maßnahmen zielen darauf ab, dass sich die traurigen Ereignisse des vergangenen Herbsts und Winter nicht wiederholen. An dessen Ende standen rund 600 Menschen, die im Burgenlandkreis an oder mit einer Covid-19-Erkrankung verstarben. Viele von ihnen waren Bewohner von Pflegeheimen. Landrat Götz Ulrich geht angesichts hoher Sieben-Tages-Inzidenzen in allen Nachbarkreisen von weiter steigenden Fallzahlen in den kommenden Tagen aus.

Kreisweit ist Weißenfels weiter der Ort, wo derzeit die meisten Infizierten leben
Die Kreisverwaltung hat Dienstag und Mittwoch alle über 70-Jährigen im Landkreis angeschrieben und auf die Möglichkeiten einer Auffrischungsimpfung hingewiesen. Man folge damit der Empfehlung der Ständigen Impfkommission, erklärte der Landrat. Es habe sich in der Vergangenheit bewährt, die Älteren auf dem Postweg anzusprechen. Denn nicht jeder nutze die klassischen und modernen Medien.
Kreisweit ist Weißenfels weiter der Ort, wo derzeit die meisten Infizierten leben. Wohl auch, weil hier viel getestet wird. Im Fleischwerk etwa wird die Belegschaft zweimal pro Woche auf eine Infektion getestet. „Die Firma handelt vorbildlich“, lobt das Gesundheitsamt. Allein am Schlachthof wurden dadurch in dieser Woche 14 Infizierte entdeckt.