Burgenlandkäserei Burgenlandkäserei : Belegschaft steckt nicht auf

Bad Bibra/Saubach - Obwohl die Verhandlungen mit der DMK- Führung, in denen es um die Erhaltung der Burgenlandkäserei in Bad Bibra ging, ohne Ergebnis blieben, will die Belegschaft nicht aufstecken. Zur Tagung des Aufsichtsrates der Genossenschaft am Montag, 25. September, im niedersächsischen Zeven will der Betriebsrat mit Bussen aufbrechen, um dort für die Erhaltung des Standortes zu kämpfen. Es sind zwei Busse mit insgesamt 100 Plätzen gechartert, die in der Nacht zum Dienstag 1.30 Uhr starten. „Nicht alle Kollegen können mitfahren, weil einige die Produktion in Bad Bibra absichern müssen. So sind Plätze frei, und wir laden alle, die sich mit unserem Anliegen solidarisieren, ein, uns zu begleiten“, sagte Betriebsratsvorsitzender Peter Künne. „Wir kämpfen weiter für die Fortführung der Milchverarbeitung in Bad Bibra, da hat sich nichts geändert“, so Künne.
Für Empörung sorgt in der Belegschaft, dass DMK offenbar schon mit der Absicht in das Gespräch gegangen war, sich nicht zu bewegen. Schon vor Beginn des „runden Tisches“ in Bad Bibra war im Betrieb eine Mitteilung eingegangen, in der über den Inhalt einer Presseerklärung informiert wurde, in der als Ergebnis des noch bevorstehenden Gesprächs noch mal der unveränderte Standpunkt der Geschäftsführung beschrieben wird, den DMK seit Juni vertritt. Die Mitteilung ging so, kaum dass das Gespräch begonnen hatte, unverändert an die Medien.
Am Wochenende hatten sich Einwohner der Region in Saubach zu einem „Käsefest“ versammelt, um Solidarität mit der Burgenlandkäserei zu bekunden. Dort traten Götz Ulrich, Landrat des Burgenlandkreises, der Bundestagsabgeordnete Dieter Stier (CDU) und Landtagsabgeordnete Birke Bull-Bischoff (Die Linke) sowie Verbandsgemeindebürgermeisterin Monika Ludwig und schließlich auch Bad Bibras Quellenkönigin Diana Schmidt und Bürgermeisterstellvertreter Silvio Suchy ans Mikrofon. Ulrich sprach erneut von knallharter Marktbereinigung. „Danke, dass sie gekommen sind. Das zeigt, dass die Region für die Burgenlandkäserei zusammensteht“, so Ulrich. Auch Dieter Stier versicherte, „an der Seite der Beschäftigen zu stehen“. Bull-Bischoff, die an der Gesprächsrunde teilgenommen hatte, sprach von einer bemerkenswerten Arroganz der Geschäftsführung. Verbandsgemeindebürgermeisterin Monika Ludwig forderte die Anwesenden auf: „Kämpfen sie weiter mit uns für den Erhalt des Betriebes.“
DMK will die Burgenlandkäserei 2018 schließen und begründet das mit fehlendem Milchaufkommen. Nach Darstellung des Kreises ist dieses Argument nicht stichhaltig (wir berichteten). Auch eine Weiterführung der Milchverarbeitung am Standort durch einen anderen Eigentümer stimmt DMK nicht zu.
Wer mit nach Zeven fahren möchte, sollte sich unter der Telefonnummer 034465/780 anmelden.