Borlachschule Borlachschule: Umzug der Bergschule steht bevor

Bad Kösen - In der Bergschule Bad Kösen sitzen die Beschäftigten zwar noch nicht auf gepackten Koffern, doch ist der bevorstehende Umzug in die einstige Borlachschule schon allgegenwärtig. Zuerst ist es der Hort, der am 28. Juni sein neues Domizil bezieht, denn Sommerferien gibt es für ihn nicht. Einen Monat später rückt die Lehrerschaft nach. Mit Beginn des neuen Schuljahres am 9. August lautet der neue Standort der Bad Kösener Grundschule: Burgstraße 20.
Die Terminkette ist angesichts der knappen zur Verfügung stehenden Zeit ohnehin das derzeit alles Bestimmende. Stadt und Kreis - der eine Mieter, der andere Eigentümer der Immobilie - fahren deshalb mit den Renovierungs- und Ausbesserungsarbeiten zweigleisig. Der Kreis beispielsweise kümmert sich um die Heizung und beseitigt einen Wasserschaden, die Stadt malert und erneuert die Fußböden. „Wir können uns nicht mit Provisorien begnügen, schließlich wird die Übergangslösung eine für geschätzt fünf Jahre sein“, betont Diethard Opel, zuständig für Organisation und Finanzen.
Etwa 300 000 Euro dürfte der Stadt das Herrichten der Borlachschule inklusive des Umzugs kosten. Dann aber, so Opel, fänden Lehrerschaft, Bedienstete und Schüler ein Gebäude vor, das zwar keine idealen, aber in jedem Falle bessere Lern- und Lehrbedingungen vorweise als die Bergschule seit vielen Jahren und vor allem derzeit. Das unterstreicht auch Steffi Spindler, zuständige Sachgebietsleiterin: „Die Räume sind groß und hell, bieten gute Bedingungen für Unterricht.“
Fest steht: Bis auf Wandtafeln muss die Bergschule alle Utensilien und Möbel mit in die Burgstraße nehmen. Reichlich 80 Prozent der Fläche dort soll für schulische Zwecke genutzt werden, wobei der Hort übergangsweise den Speiseraum in Beschlag nehmen wird, da erst am 1. Juli die Johanniter-Unfallhilfe, deren Platz er benötigt, aus- und in Container auf dem Gelände der Personverkehrsgesellschaft in Naumburg einzieht. Auch dort wird die Unfallhilfe nur vorrübergehend bleiben. Eine endgültige Unterkunft will sie ab Ende des Jahres in einer städtischen Immobilie finden.
Geklärt ist inzwischen, dass die Personenverkehrsgesellschaft den Bushalt vor der Borlachschule wieder in Betrieb nimmt, veränderte Fahrzeiten oder gar längere Wege für kurze Beine sollen somit vermieden werden.
Etwa 160 Schüler zählt die Bergschule derzeit, ebenso viele werden es mit Beginn des neuen Schuljahres sein. Ob Erstklässler oder nicht - für alle steht fest, dass sie das erneuerte Stammgebäude nicht erleben werden, mancher Lehrer auch nicht, da dann schon die Rente genießend.
Der plötzliche Umzug der Bergschule Bad Kösen ist der maroden Elektrik geschuldet, deren Risiken letztlich keiner mehr tragen wollte. Die Stadt muss deshalb die geplante Erneuerung der Bergschule vorziehen. Planung und Umbau werden demnach rund fünf Jahre dauern, die Kosten dafür liegen bei etwa 3,5 Millionen Euro. Unklar ist, wie hoch der Förderanteil ausfällt. Die Rede ist von 60 bis 90 Prozent.
Eine Informations-Veranstaltung für Eltern von (künftigen) Bergschülern gibt es am 26. Juni im Kurmittelhaus im unteren Kurpark. Beginn ist 18 Uhr.