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Blütengrund Naumburg Blütengrund Naumburg: Künzer und Schmidt: Keine Einigung

Von Harald Boltze 16.02.2017, 08:58
Der Naumburger Blütengrund: Eigentlich ein idyllisches Fleckchen Erde. Doch Streit gibt es hier seit langem.
Der Naumburger Blütengrund: Eigentlich ein idyllisches Fleckchen Erde. Doch Streit gibt es hier seit langem. Archiv (Andreas Stedtler)

Naumburg - Ein letzter Funken Hoffnung? Oder - zum Thema passender - ein letzter Rettungsanker? Als solcher galt in den vergangenen Wochen eine mögliche Zusammenarbeit des Naumburger Hoteliers Christian Künzer mit Fährmann Manfred Schmidt zum Wohle des Tourismus am Blütengrund (wir berichteten). Doch daraus wird nichts. Schmidt lehnte Künzers Angebot zur Kooperation ab.

„Wir haben lange und sehr sachlich gesprochen. Dann hat mir Herr Schmidt abgesagt. Ich denke, er ist nach all den Geschehnissen zu vergnatzt, um weiterzumachen“, meinte Künzer auf Tageblatt/MZ-Anfrage. Der Fährmann wiederum begründet seine Absage damit, „dass die Pläne, die Herr Künzer am Blütengrund hat, betriebswirtschaftlich keinen Sinn machen.“

Ein Engagement ohne den Fährmann kann sich Hotelier Künzer nun jedoch ebenfalls nicht mehr vorstellen. „Damit haben sich unsere Planspiele rund um den Blütengrund erledigt. Es bräuchte jemanden für die Ausflugsgastronomie, und den haben wir nicht.“ Die jetzige Situation bedauert der Inhaber von „Alter Schmiede“, „Stadt Naumburg“ und „Stadt Aachen“ zutiefst. „Die Saison steht bald vor der Tür. Und nur Dom und Wein reichen nicht, um genügend Touristen anzuziehen.“ In einem allgemeinen Gespräch mit Oberbürgermeister Bernward Küper habe er vor wenigen Tagen auch den Blütengrund angesprochen. „Doch ich habe nicht raushören können, welche touristischen Ziele und Pläne die Stadt dort jetzt hat.“

Währenddessen ist Manfred Schmidt weiter damit beschäftigt, sein Unternehmen abzuwickeln. „Die Liquidation wird mich bis zum Jahresende viel Zeit, Geld und Kraft kosten“, sagt er. Über 700 Vorverträge mit Reiseveranstaltern für seine Schifffahrt gelte es zu lösen. Erste Schadensersatzforderungen seien bereits bei ihm eingetrudelt. Um die Liquidation ohne Schulden überstehen zu können, werde er die drei Schiffe „Reblaus“, „Fröhliche Dörte“ und „Unstrutnixe“ verkaufen müssen. Des Weiteren ist er auf Jobsuche. Er habe eine Stelle in Aussicht. „Aber in einer anderen Branche und nicht in Naumburg.“ Für das weitere Betreiben der Blütengrund-Fähre laufen laut der Stadtverwaltung noch immer die Verhandlungen mit einem Interessenten.