Blütengrund Naumburg Blütengrund Naumburg: Erhöhung ist Räten "zu fett"

Naumburg - Um wie viel teurer soll eine Überfahrt mit der Fähre am Blütengrund werden? Diese Frage diskutierten die Stadträte des Naumburger Wirtschaftsausschusses am Dienstagabend sehr ausführlich. Dabei zeigte der Ausschuss ein generelles Verständnis dafür, dass die Preise nach oben angepasst werden sollen.
Laut Vorlage der Stadtverwaltung (wir berichteten) sollen das Übersetzen eines Erwachsenen in der neuen Saison ab Ostern 1,50 Euro (bisher ein Euro) und die Mitnahme eines Fahrrades 1,50 Euro (bisher 50 Cent) kosten. Erhofft werden so Mehreinnahmen von 25 000 Euro.
Mit diesen Mehreinnahmen will die Stadt verhindern, dass der Fährbetrieb - wie in 2017 - durch die Vergütung an den Bad Kösener Schifffahrtsunternehmer Manfred Berro erneut zum Minusgeschäft wird.
Obgleich die Stadträte generelle Bereitschaft signalisierten, gab es etliche Kritik im Detail. So sieht Stadtrat und Unternehmer Ralf Schleife (CDU) die Erhöhung, bei der ein Radfahrer nun doppelt so viel zahlen würde, als zu extrem an: „Wenn ich meine Küchen plötzlich doppelt so teuer verkaufen würde, könnte ich den Laden dicht machen“, sagte er. Außerdem bezweifelt Schleife, dass die „zu fette Erhöhung“ überhaupt zu den gewünschten Mehreinnahmen führen würde. Viele Radfahrer würden die Saale dann einfach an der Henne überqueren und das Geld somit komplett sparen, meinte er.
Ähnlich argumentierte Stadtrat Carsten Schmidt (Freie Wähler): Er sprach von einer „Milchmädchenrechnung“. Man sehe nun die Auswirkungen, dass man Fährmann Manfred Schmidt vergrault habe.
Nachdem auch Christiane Krug (SPD) und Anke Weiland (CDU) Änderungen vorgeschlagen hatten, zog die Verwaltung ihren Entwurf zurück. Er soll nun bis zu einer Sondersitzung Anfang März überarbeitet werden.
Die Vergütung für Schifffahrtsunternehmer Manfred Berro wurde indes nicht infrage gestellt. Im Gegenteil: Man sei froh, dass sich der Bad Kösener als einziger Bewerber überhaupt auf die Ausschreibung gemeldet habe und damit den Fährbetrieb sicherstellt, hieß es von Seiten der Verwaltung.