Bergschule Bad Kösen Bergschule Bad Kösen: Besser als vorher

Bad Kösen - Wenn heute Mädchen und Jungen zum ersten Schultag in die Bergschule Bad Kösen strömen, dann wird das nicht am Kirchplatz sein, sondern in der Burgstraße. Wer weiß, ob mancher nicht den angestammten Schulweg einschlägt? In der Burgstraße jedenfalls ist die Orientierung einfach. „Bergschule“ steht in großen Lettern an jenem Gebäude, das eine lange Geschichte als Lernort schon hinter sich hat, dann als Unterkunft für Flüchtlinge und zuletzt für die Johanniter-Unfallhilfe. Der Schriftzug wird den Schülern bei alledem bekannt vorkommen, es ist der originale vom angestammten Haus am Kirchplatz.
Für wohl mindestens fünf Jahre wird die Bergschule ihren Platz in der Kreis-Immobilie in der Burgstraße haben; jene, die am Montag hier das erste Mal die Schulbank drücken, werden eine andere Bergschule nicht kennenlernen. Dass es so kommt, ist - wie berichtet - dem Umstand geschuldet, dass die Stadt die umfangreiche Sanierung der Einrichtung am Kirchplatz wegen dort anfälliger und damit gefährlicher Elektrik wider Erwarten vorziehen muss. Das Gros der fünfjährigen Auszeit wird dabei die Planung einnehmen.
Schüler, Pädagogen und Eltern werden bei alledem in der Burgstraße keine perfekte Schule vorfinden, doch eine, die der bisherigen mindestens das Wasser reichen kann. Rund 300 000 Euro hat die Stadt in die Renovierung gesteckt, kein Pappenstil für eine Interimslösung. Alles ist gemalert, vielfach der Fußboden erneuert, Sanitäranlagen ersetzt und um das Mobiliar aus angestammten Hause ergänzt worden. Der Kreis seinerseits hat Reparaturen durchführen lassen. Die Räume - acht Klassenzimmer, jene für Schulleitung, Stellvertreter und Sekretariat und andere mehr - geben sich großzügig, hell und freundlich, ebenso wie jene des Horts und die Flure. Viele Klassenzimmer sind mit nagelneuen Tafeln ausgestattet, andere Räume müssen noch fertiggestellt beziehungsweise sollen als Lager genutzt werden.
Stadtverwaltung und Lehrerschaft hatten bei alledem nicht viel Spielraum, den neuen Lernort als solchen nutzbar zu machen. „Das Mietverhältnis besteht erst seit dem 1. Juli, nur zwei Wochen blieben Zeit bis zum Umzug des Hortes, vier für den der Schule“, macht Claudia Zimmermann, Projektleiterin der Stadt, deutlich. Sie sowie die Sachgebietsleiterinnen Steffi Spindler (Schulen) und Sylvia Heinze (Hochbau) besichtigten den Stand der Dinge im Gebäude.
Mit diesem ist Sara Neunübel ziemlich zufrieden. „Die Klassenräume und die Sicherheit haben Vorrang, alles andere wird folgen“, kommentiert sie die Situation in Anbetracht dessen, dass eben noch nicht alles gerichtet ist. Die Jenenserin war bislang Direktorin der Grundschule in Sieglitz und ist zunächst kommissarische Leiterin der Bergschule. Sie folgt, wenn die Gesamtkonferenz nicht ein anderes Votum fällt, auf den pensionierten Holger Kreisel. Neunübel: „Mir ist die Bergschule in der kurzen Zeit meiner Arbeit hier sehr ans Herz gewachsen. Ich freue mich auf die Herausforderung.“ Bis auf Weiteres wird sie zweigleisig fahren, nämlich auch als Lehrerin in Sieglitz, wo sie zudem ihre bisherige Stellvertreterin als dortige neue Chefin einarbeitet.
