Basketball Basketball: Klassenerhalt sollte drin sein
WEISSENFELS/MZ. - Nach den ersten vier Spieltagen schwebten die Landesoberliga-Basketballer des SSV Einheit Weißenfels auf Wolke sieben. Ende Oktober hatten sie nach der Auftaktniederlage gegen die Reserve der BG Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen zwar noch eine weitere Partie verloren, danach aber zwei Siege eingefahren. Höhepunkt war dabei sogar der Sturz des zwischenzeitlichen Tabellenführers, die Baskets Wolmirstedt, mit einem 69:65-Heimerfolg.
Doch mittlerweile hat den Aufsteiger aus der Landesliga die Realität eingeholt. In den folgenden acht Begegnungen der Hin- und Rückserie folgten sechs Niederlagen bei nur zwei weiteren Siegen gegen den BC Anhalt (77:64) und Justabs Halle (82:60). Zuletzt blieben die Weißenfelser fünfmal in Folge ohne Punktgewinnn.
Dennoch, mit dem derzeitigen siebten Tabellenrang ist Trainer Sören Fauß durchaus zufrieden. Denn schon vor der Saison war ihm klar, dass dem SSV-Team eine schwere Aufgabe bevorsteht. "Wir sind in der Tat ganz gut gestartet und haben sogar mit den Playoffs geliebäugelt", so der der 39-Jährige. "Doch dann hatten wir einfach zu viel Substanzverlust in der Mannschaft", fasst der Coach, der die Vertretung nach dem Aufstieg von Trainer Siegfried Scherpiet übernommen hatte, den weiteren Verlauf zusammen.
Da die Weißenfelser ohnehin schon mit einer dünnen Personaldecke in die Liga starteten, stand fest, dass immer mal wieder Akteure aus der zweiten Mannschaft aushelfen müssen. Auch im Training kann Fauß oftmals nicht alle Sportler seines kleinen Kaders versammeln. Hier helfen ebenfalls die Landesligaspieler in den gemeinsamen Übungseinheiten aus. Zuletzt gab es aber Partien, zu denen der SSV nur mit sechs Spielern antrat. Und mit einer hohen Foulquote schwächte sich Weißenfels ein ums andere Mal selbst. Die 290 regelwidrige Vergehen sind die drittmeisten der Liga. Dazu kam eine eher schwache Freiwurfausbeute von nur rund 53 Prozent.
"Jetzt richtet sich der Blick eben nach unten", schätzt Fauß realistisch ein und fordert in den noch ausstehenden sechs Duellen bis Ende Februar mindestens drei Siege. "Dann dürften wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben", so Fauß.
Optimistisch gibt sich auch der neue Vereinsvorsitzende Christian Brestrich. "Die Lage wird sicherlich bei nur neun Aktiven weiter angespannt bleiben. Aber Nachwuchstalent Philipp Teichert wird demnächst zurückkehren und Marius Neuschl kam zuletzt immer besser in Tritt", sagt der Club-Chef und spekuliert auf einen Aufwärtstrend. Gerade auf den Ex-Zweitligaspieler Neuschl sowie auf Teichert, der 2010 / 11 in der Nachwuchs-Bundesliga für den Mitteldeutschen Basketball Club (MBC) antrat, ruhen die Hoffnungen. Zudem setzt Fauß auf Stabilität der Punktegaranten, Distanzwurf-Spezialist Thomas Kudrisch sowie Sebastian Portius und Tobias Maudrich.
Derweil lobt Brestrich den unermüdlichen Einsatz von Fauß und die unterstützenden Landesligaspieler. "Uns allen ist bewusst, dass es noch eine Weile dauern wird, bis wir wieder eine entspannte Personalsituation haben. Bis dahin heißt es Augen zu und durch."
Reagiert hat der Verein bereits. Brestrich: "Mit der wiederbelebten Kooperation mit dem MBC haben wir den ersten Schritt gemacht." Die Zusammenarbeit läuft laut Brestrich bereits in der zweiten Saison. "Ab der U 18 kommen Spieler zu uns. Künftig wollen wir so wieder ein Gerüst aufbauen und ambitionierten Hobbyspielern eine Möglichkeit bieten, in Weißenfels leistungsorientiert Basketball zu spielen." Dafür sei der Oberliga-Klassenerhalt immens wichtig.
Die nächste Oberliga-Partie bestreitet der SSV Weißenfels am 14. Januar um 15 Uhr gegen den TSV Niederndodeleben in der Weißenfelser Schlossgartenhalle.