Ärztemangel im Burgenlandkreis Ärztemangel im Burgenlandkreis: Nachts nur noch ein Arzt in Bereitschaft

Weißenfels - Ab dem 4. Oktober wird im Burgenlandkreis in den Nachtstunden zwischen 0 und 7 Uhr nur noch ein Bereitschaftsarzt im Einsatz sein. Bisher waren es drei. Das teilt die Kassenärztliche Vereinigung auf Nachfrage der Mitteldeutschen Zeitung mit. Sie begründet den Schritt neben einem „Ärztemangel“ damit, dass der Bereitschaftsdienst in den vergangenen Jahren zu jenen Zeiten nur selten in Anspruch genommen worden ist.
Der Ärztliche Notdienst ist für die Behandlung von Patienten vorgesehen, deren Erkrankung so dringend ist, dass sie nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten kann. Zugleich sind die Symptome aber nicht so schwerwiegend, dass ein Rettungsdienst gerufen werden muss.
Bis 24 Uhr bleibt es bei der bisherigen Regelung
Bis 24 Uhr bleibe es laut der Kassenärztlichen Vereinigung bei der bisherigen Regelung im Burgenlandkreis, dass drei Bereitschaftsärzte der Bevölkerung für Hausbesuche zur Verfügung stehen. „Auch die Bereitschaftsdienstpraxis in Weißenfels bleibt wie bisher erhalten“, so Sprecher Bernd Franke. Seit 2014 wird der ärztliche Bereitschaftsdienst im Burgenlandkreis vom Unternehmen Schnelle Medizinische Hilfe aus Halle unterstützt.
Dieses stellte bisher Fahrzeuge und Fahrer. Bei der jüngsten europaweiten Ausschreibung für die vier kommenden Jahre konnte sich nun aber das Unternehmen „Helfende Franken“ aus Weismain in Nordbayern durchsetzen. Dessen kaufmännischer Leiter kündigt an, ab Oktober vier Wagen in Weißenfels zu stationieren. Wo genau diese stehen werden, richte sich später danach, welcher Arzt Bereitschaft habe, erläutert Michael Müller.
Die Helfenden Franken
Die Helfenden Franken müssen dem Arzt bei Bedarf innerhalb von zehn Minuten einen Wagen samt Fahrer stellen. Die Autos sind mit medizinischer Technik wie etwa einem Defibrillator ausgestattet. Die Fahrer müssen über eine medizinische Vorbildung verfügen. Infrage kommen etwa Arzthelfer oder Krankenpfleger, so Michael Müller von den Helfenden Franken. Er ist noch auf der Suche nach zusätzlichem Personal im Kreis.
Ab dem 4. Oktober soll der Bereitschaftsdienst im Burgenlandkreis auch über eine in diesem Jahr in Betrieb genommene Telefonzentrale der Kassenärztlichen Vereinigung vermittelt werden. Die Rufnummer ist die 116117. (mz)