Angelsport Angelsport: Jugendliche hoffen auf Rotfedern und Schleie
PROFEN/MZ. - Ganze 33 Zentimeter lang war die Forelle, die Florian Förster in diesem Jahr schon gefangen hat, und damit der ganze Stolz des 14-Jährigen. Denn mit dem Fisch konnte er nicht nur im April beim Elsterangeln der Jugendgruppe des Kreisanglervereins "Weiße Elster" Zeitz in Wetterzeube den Elsterpokal für den größten Fisch gewinnen. Das Flossentier war auch der bisher größte Fang für den jungen Thüringer, der seit zwei Jahren Mitglied im Zeitzer Verein ist. "Vor drei Jahren habe ich den Fischereischein gleich für Erwachsene gemacht und ihn mit 46 von 50 Punkten bestanden. Da musste man ganz schön dafür lernen, aber Angeln macht einfach Spaß", erzählt der junge Angler, den es im Sommer fast jedes Wochenende an ein Gewässer der Umgebung zieht.
An diesem Wochenende gehörte der junge Mann zu jenen zwölf Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 17 Jahren, die am diesjährigen Jugendcamp der Zeitzer Angler teilnahmen und hier nicht nur jede Menge Spaß in der Natur hatten, sondern auch ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit der Angelrute schulten. Diesmal hatten die Jugendlichen samt Betreuern ihre Zelte am Revierparkteich in Profen, einem von insgesamt 15 Angelgewässern des Vereins, aufgeschlagen. "Wir führen zum 8. Mal ein solches Camp durch und suchen uns jedes Jahr ein anderes Gewässer aus. Im Vorjahr waren wir beispielsweise am Phönix in Staschwitz", berichtet Uwe Hoyer, Jugendreferent des Vereins. Dass von den 55 Mitgliedern, die die vereinseigene Jugendgruppe zählt, nur so wenige junge Hobbyangler an der Veranstaltung teilnahmen, sei zwar schade, aber alle jungen Leute könne man eben nicht erreichen, so Hoyer.
Sieben Veranstaltungen im Jahr bietet der Zeitzer Kreisanglerverein seinen jungen Leuten an. Im Winter werde vor allem die Theorie vom Umgang mit der Ausrüstung bis zur Verwendung von Futtermitteln geschult, ab April geht's dann ans Praktische. "Das Zeltlager ist dabei natürlich der Höhepunkt des Jahres", sagt Hoyer. Und auf den hatte sich auch der elfjährige Joyce Trapp aus Rehmsdorf gefreut, der seit dem vorigen Jahr Vereinsmitglied ist und es sich mit seinem Vater Gunter Trapp am Ufer des über drei Hektar großen Gewässers gemütlich gemacht hatte. Das Duo hatte seine Angeln im Wasser platziert und wartete gespannt darauf, ob Rotfedern oder Schleie den Köder schluckten. "Das schönste am Angeln ist die Natur und die Ruhe und wenn man noch etwas fängt, ist es umso schöner", ist sich das Vater-Sohn-Gespann einig. Doch damit nicht jeder am Wochenende einsam seinem Hobby frönte, hatte der Verein noch einen besonderen Gast eingeladen.
Frank Weise aus Halle, seit zwei Jahren Mitglied der deutschen Nationalmannschaft im Angelsport, demonstrierte und erklärte den Zeitzer Anglern, mit welchen Gerätschaften, Tricks und Kniffen man beim Angeln zum Erfolg, sprich zu mehr Fang, kommen kann. Beim anschließenden Nachtangeln konnte man das Gelernte dann gleich testen. Allerdings wollte sich der Beißerfolg nicht so recht einstellen, gerade ein Karpfen landete im Eimer. "Aber das macht nichts, das Camp hat Spaß gemacht und wir haben etwas gelernt", zieht Steven Herrmann, Jugendvorsitzender des Vereins, seine Bilanz.