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Alles über Profen Alles über Profen: Warum eine bessere Zuganbindung an Halle und Leipzig gelingen kann

Von Yvette Meinhardt 31.05.2018, 05:00
Der Bahnhof Profen ist derzeit eine Großbaustelle. Doch nicht nur hier sollen künftig Züge halten.
Der Bahnhof Profen ist derzeit eine Großbaustelle. Doch nicht nur hier sollen künftig Züge halten. Hartmut Krimmer

Elsteraue - 19 Züge fahren täglich von Zeitz in Richtung Leipzig, geht es nach den Kommunalpolitikern soll diese Zahl nahezu verdoppelt werden. Das ist eines der Ergebnisse der Zusammenkunft von Landrat Götz Ulrich (CDU) mit den führenden Politikern der Stadt Zeitz, der Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst und der Gemeinde Elsteraue in Profen. „Als Region wollen wir mit einer Stimme sprechen und uns mit vereinter Kraft Gehör verschaffen“, sagt Ulrich.

Ziel ist es, ein Teil des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes zu werden. Das betrifft sowohl die Anbindung der Bahnlinie Leipzig, Zeitz, Gera als auch die Verbindung von Jena, Naumburg, Weißenfels nach Halle. Entlang der Weißen Elster sollen die geschlossenen Haltepunkte in Reuden, Bornitz und Haynsburg wieder geöffnet werden.

Reisenden wollen auf schnellstem Weg von Zeitz nach Leipzig

Im Jahr 2000 waren diese Haltepunkte geschlossen worden. Der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt hatte das unter anderem damit begründet, dass man die ganze recke im Blick haben müsse. „Und die Reisenden wollen nun mal auf schnellstem Weg von Zeitz nach Leipzig. Aus diesem Grund haben wir uns bereits 2010 dazu entschlossen, die Haltepunkte Bornitz und Reuden aufzugeben. Dabei wird es bleiben. Auch Bedarfshaltestellen sind für uns kein Thema“, erklärte Ball im April auf MZ-Anfrage.

Die Zahl der Pendler von Zeitz nach Leipzig ist in den letzten Jahren um 20 Prozent gestiegen. „1.600 Bahnreisende haben wir täglich auf dieser Strecke, am Wochenende und an Feiertagen sind es sogar 1.800 Fahrgäste“, sagt Wolfgang Ball, Pressesprecher der Nahverkehrsservice Sachsen Anhalt GmbH (Nasa).

Im 30-Minuten-Takt in Richtung Leipzig

Die Kommunalpolitiker reagieren jetzt darauf. „Wir schlagen vor, dass es sowohl die schnelle Verbindung ohne Zwischenstopp als auch die etwas langsamerer Zugverbindung mit den Bedarfshaltestellen geben soll. „Wir wünschen uns eine Anbindung im 30-Minuten-Takt in Richtung Leipzig,. So könnten abwechselnd die Züge mit und ohne Bedarfshalt fahren“, sagt Ulrich. Präsenz bekomme diese Verbindung auch mit dem geplanten Bau der Bundesstraße 2, denn dann rechne man mit einer Vollsperrung der Bundesstraße und damit würde auch der Bus, Dörfer wie Bornitz und Reuden nicht mehr ansteuern.

Die Chancen für die Umsetzung der Pläne zur Verbesserung der Infrastruktur stünden aktuell so gut wie nie. In diesem Punkt sind sich Landrat und der Zeitzer Oberbürgermeister Christian Thieme einig. „Die Region befindet sich durch die Abkehr von der Braunkohle im Strukturwandel, daher müssen wir die Chance auf Fördermittel nutzen und die Infrastruktur nachhaltig verbessern. Eine schnelle S-Bahn-Verbindung in die Zentren Gera, Halle und Leipzig ist von großer Bedeutung“, sagt Thieme.

Früher war der Zeitzer Forst Naherholungsgebiet für Leipziger

Dies unterstützt auch Uwe Kraneis, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst. „Früher war der Zeitzer Forst Naherholungsgebiet für Leipziger. Ein Ausstieg in Haynsburg würde das wieder deutlich forcieren“, sagt Kraneis. Außerdem seien Radwandern und Wasserwandern auf der Weißen Elster stark im Trend.

„Wir sind uns einig, dass wir Teil des modernes S-Bahn-Netzes sein wollen. Dabei denke ich auch an die Rekultivierung des Tagebaus. In Zukunft befindet sich gleich hinter der Bahn ein neuer See. Zur Erschließung der neuen Naherholungsmöglichkeiten brauchen wir den Haltepunkt in Reuden“, sagt Lothar Stahl, Ortsbürgermeister von Reuden. (mz)