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Bund der Vertriebenen Bund der Vertriebenen: In der Nähe der Rechten

Von ALEXANDER SCHIERHOLZ 17.01.2011, 20:30

BERNBURG/MZ. - Die Partei kündigte gestern die Eröffnung einer Schau über die "Vertreibung der Deutschen" an. Auf dem Plakat dazu heißt es: "Eine Ausstellung des Bundes der Vertriebenen (BdV)". Der Vorsitzende des BdV-Kreisverbandes Dessau-Roßlau, Frank Nowak, sagte, er habe die Schau jeder Partei im Land angeboten, aber nur die extreme Rechte habe Interesse gezeigt. Dass sein Verband auf diese Weise in einem Zug mit Neonazis genannt wird, stört ihn nicht: Die NPD, so Nowak, sei ja schließlich eine zugelassene Partei.

Der Dessauer behauptet, die Ausstellung sei vom BdV-Bundesverband in Bonn erstellt worden, sein Kreisverband habe sie von dort gekauft. In Bonn reagierte man empört: "Wir wollen mit der NPD nichts zu tun haben", sagte BdV-Sprecher Walter Stratmann. Er kündigte juristische Konsequenzen an: "Wir werden uns dagegen wehren, mit dieser Partei in Verbindung gebracht zu werden." Die Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Elfriede Hofmann, distanzierte sich ebenfalls: "Wir sind zu keiner Zeit eine Kooperation mit der NPD eingegangen."

Frank Nowak aus Dessau dürfte das nicht stören: Nach seinen Angaben ist der Kreisverband gar nicht Mitglied des Landesverbandes, sondern gehört direkt der Bundesorganisation an. Und dort, so Nowak, "zahlen wir unsere Beiträge. Sonst interessiert uns das nicht".