Bildung Bildung: Uniformen gegen den Markenkult?

Halle/MZ. - Zypries hatte sich auch mit Blick auf dieIntegration ausländischer Schüler für Schulkleidungausgesprochen. Solche Probleme könne man "nichtmit ein paar Klamotten lösen", warnte Olbertz.Er räumte aber ein, Einheitskleidung könne die Identifikation mit der Schule undden Zusammenhalt unter den Schülern stärkensowie den "Markenzauber" dämpfen, der oftzu sozialer Ausgrenzung von Jugendlichen führe.
Aus diesem Grund plädiert die GEW für wissenschaftlichbegleitete Pilotprojekte an mehreren Schulenin Deutschland. "Bei uns haben Schuluniformenkeine Tradition, wir müssen Erfahrungen sammeln",sagte Landeschef Thomas Lippmann gegenüberder MZ. Einheitskleidung dürfe aber nicht"von oben verordnet" werden. Auch Olbertzbetonte, die Schulen sollten selbst entscheiden."Dann bin ich dafür aufgeschlossen."
Vertretungen von Eltern und Schülern stehenUniformen skeptisch gegenüber. "Man kann Problemenicht lösen, indem man alle gleich anzieht",sagte die Vorsitzende des Landeselternrats,Kathrin Hinze. Landesschülerratschef MarcelPytka erklärte, Identifikation mit der Schulebeginne im Kopf. Der Philologenverband hältden Vorschlag von Zypries für unrealistisch.Sinnvoller sei es, sozial schwache Schülerzu fördern, sagte Landesvorsitzender JürgenMannke. Auch die Linkspartei und die FDP lehnendie Idee ab.