Bildung Bildung: SPD fordert neue Zensuren-Regeln
Magdeburg/ddp. - Die SPD-Landtagsfraktion fordert vom Kultusministerium eine Änderung der vor einem halben Jahr in Kraft getretenen Leistungsbewertungserlasse für Schulen und Berufsschulen. Die Zensuren müssten für Schüler und Eltern transparenter werden, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, Rita Mittendorf, am Freitag in Magdeburg. Sie nannte die Erlasse eine «Kopfgeburt der Kultusbürokratie». Sie sorgten an den Schulen für Verwirrung, Chaos und zusätzlichen Aufwand zu Lasten der pädagogischen Arbeit. Der Trend gehe auch zu schlechteren Noten.
Mittendorf kritisierte die überaus komplizierten und pädagogisch nicht nachvollziehbaren Berechnungsformeln, die nach Schulform und Länge der Klassenarbeiten differierten. Der Anteil der Klassenarbeiten an der Benotung betrage mal 40, mal 30, mal 25 oder mal 20 Prozent. Das System wolle gerecht sein, bewirke aber das Gegenteil, betonte Mittendorf. Durch häufiges Auf- und Abrunden würden die Noten oftmals verfälscht. Die SPD kündigte zu diesem Thema einen Antag an, der am Freitag nächster Woche im Landtag behandelt werden soll.
Nach Ansicht von Bildungsstaatssekretär Winfried Willems haben sich die Erlasse zur Leistungsbewertung im schulischen Alltag bewährt. Damit sei die Stellung des Lehrers gefestigt worden, der für die Festlegung der Noten zuständig ist. Mit der eingeführten Kommentierung der einzelnen Benotung und der Zeugnisnote sei ein verständlicher und nachvollziehbarer Bewertungsmodus eingeführt worden. Es gebe Freiraum, nicht nur Abwertungen, sondern auch Aufwertungen vorzunehmen.