Betreuer vergeht sich an Jungen Betreuer vergeht sich an Jungen: Haft nach Missbrauch in Chemnitzer Feriencamp

Zwickau/DPA. - Für den sexuellen Missbrauch von 25 Jungen in einem Feriencamp nahe Chemnitz ist ihr Betreuer zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Zwickau legte die Strafe am Montag auf drei Jahre und drei Monate fest. „Sie haben Grenzen überschritten“, sagte die Vorsitzende Richterin, Simona Meyer. Der angeklagte 42-Jährige hatte gestanden, die minderjährigen Kinder im Intimbereich berührt zu haben. Das sei im vergangenen Sommer in dem Camp allerdings nicht in sexueller Absicht geschehen, vielmehr habe er nach Zecken gesucht.
Dazu meinte Meyer, es hätte völlig ausgereicht, wenn der Angeklagte die Kinder belehrt hätte, wie sie selbst nach Zecken suchen. Stattdessen habe der mehrfach vorbestrafte Mann behauptet, er sei Arzt. Neben den Zeckenkontrollen soll der Mann einige Jungen am ganzen Körper eingecremt oder bei Heimweh mit ihnen gekuschelt haben. Polizei und Staatsanwaltschaft waren auf den Mann aufmerksam geworden, als einige Kinder ihre Erlebnisse zu Hause erzählten und die Eltern Anzeige erstatteten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.