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Behinderungen auf der A9 Behinderungen auf der A9: Schlag auf Schlag

Von Johannes Dörries 01.05.2014, 08:29
Baustelle auf der Autobahn 9 bei Zschepkau, einem Ortsteil der Stadt Bitterfeld-Wolfen
Baustelle auf der Autobahn 9 bei Zschepkau, einem Ortsteil der Stadt Bitterfeld-Wolfen dpa Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Ab Freitag 8 Uhr ist die Autobahn  9 in Richtung Berlin zwischen den Anschlussstellen Bitterfeld-Wolfen und Dessau-Süd gesperrt, der Verkehr wird umgeleitet. Wie vor einer Woche, als die A 9 in der Gegenrichtung drei Tage lang gesperrt war. Anlass ist der Gerüstbau an einer Brücke, die bei Thalheim über die Autobahn führt. Die Chance, auch eine weiträumige Umleitung zu nutzen, soll diesmal die Auswirkungen geringer halten. Außerdem ist die Sperrung einen Tag kürzer als geplant, die Autobahn soll am Samstagabend wieder frei sein. Bereits am Montag wird gut zehn Kilometer nördlich die nächste Baustelle eingerichtet.

Was ändert sich bei der Umleitung im Vergleich zur vergangenen Woche?

Genutzt wird zwischen Bitterfeld-Wolfen und Dessau-Süd die gleiche Strecke, nur in umgekehrter Richtung. Nach den Erfahrungen am vorigen Wochenende werden an zwei Kreuzungen die Ampeln ausgeschaltet. Dort werden bei Bedarf Polizisten den Verkehr lenken. Sorge der Polizei: „Viele Autofahrer kennen die Regeln nicht“, sagt Polizeisprecher Michael Senger. Stehe ein Beamter mit dem sogenannten Regelstab auf der Kreuzung und gebe Signale, setze das alle anderen Vorfahrtsregeln ebenso außer Kraft wie Ampeln. An den beiden Kreuzungen gilt zusätzlich eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 50 statt Tempo 70.

Warum gibt es keine andere Lösung als die tagelange Sperrung der Autobahn?

Etliche Autofahrer hatten, häufig nach unliebsamen Erfahrungen am vorigen Wochenende, kritisiert, dass die Planer nicht zu Alternativen gegriffen haben. Etwa, indem der Verkehr auf verengten Spuren über die Gegenfahrbahn geleitet wird. Bei der Sperrung für zwei oder drei Tage ist eine solche Regelung nach Angaben von Uwe Langkammer zu aufwendig. Dann wäre, so der stellvertretende Chef der Landesstraßenbaubehörde, der Verkehr in beiden Richtungen betroffen. Zudem könne die Einrichtung solcher Verkehrsführungen zusätzlich für Staus sorgen. Auch eine Entlastung durch eine weiträumige Ausweichstrecke - wie jetzt über die A 14 und die A 2 (siehe Karte) - gebe es nicht immer. Langkammer warnt davor, mit Hilfe eines Navigationsgerätes auf eigene Faust Ausweichrouten zu suchen. Denn die von den Geräten empfohlenen Strecken seien häufig schnell überlastet und durch neue Staus blockiert. Sein Rat: Auf Hinweise im Radio achten und Tipps wie die von Leitsystemen, wie es sie an der A 9 gibt, zu befolgen.

Wie geht es weiter mit den Brückenarbeiten?

Mit dem Gerüstbau am Wochenende wird die Renovierung einer denkmalgeschützten Brücke aus den 30er Jahren vorbereitet. In den nächsten Wochen wird die Stahlkonstruktion per Sandstrahl gereinigt und neu gestrichen. Weitere Reparaturen kommen hinzu. Dafür sind drei Monate veranschlagt. So lange stehen pro Richtung zwei statt drei Spuren zur Verfügung, es gilt Tempo 60. Sonst sind 130 Kilometer pro Stunde erlaubt. Zum Abbau des Gerüsts schließlich wird die A 9 dann erneut an zwei Wochenenden gesperrt werden.

Gibt es weitere Baustellen auf der Autobahn 9?

Am Montag starten nur zehn Kilometer nördlich Arbeiten auf der A 9 bei Dessau. Die Richtungsfahrbahn Berlin wird zwischen Dessau-Süd und Coswig dafür vorbereitet, ab 9. Mai auf vier Fahrspuren den gesamten Verkehr aufzunehmen. Im Anschluss wird die Fahrbahn Richtung München gesperrt und erneuert. Die Arbeiten sollen bis Ende Juli dauern. So lange sind in Richtung München die Abfahrten Vockerode und Dessau-Ost dicht.