Beanstandete Lebensmittel: Beanstandete Lebensmittel: Sollen Pferdefleisch-Produkte an Bedürftige verteilt werden?

Halle/MZ - Für heftige Diskussionen hat ein Vorstoß des Bundestagsabgeordneten Hartwig Fischer (CDU) gesorgt: Er hat vorgeschlagen, die nach dem Skandal um falsch gekennzeichnete Tiefkühlgerichte mit Pferdefleisch aus den Regalen genommenen Produkte wie Lasagne oder Dosen-Gulasch von Hilfsorganisationen an Bedürftige weiterreichen zu lassen. Die Stadtmission Halle unterhält mit der Halleschen Tafel ein Geschäft, in dem Lebensmittel zu sehr niedrigen Preisen angeboten werden. Heidi Jürgens sprach darüber mit Ernst-Christoph Römer (Foto), dem Vorstandsvorsitzenden der Stadtmission.

Was halten Sie von der Idee?

Römer: Unter der Voraussetzung, dass es sich um unbelastete Lebensmittel handelt, hätte ich kein Problem damit. Schließlich ist niemand gezwungen, so etwas zu kaufen und kann selbst entscheiden, ob er Pferdefleisch essen möchte oder nicht.

Aber im Moment steht ja noch nicht fest , ob die beanstandete Ware wirklich einwandfrei oder doch belastet ist.

Römer: Genau. Und deshalb würden wir auch erstmal nichts ungeprüft verkaufen.

Hatten Sie schon Angebote?

Name: Nein, bisher noch nicht.

Was würden Sie tun, wenn es welche gibt?

Römer: Wir würden die Waren annehmen und von Lebensmittelkontrolleuren untersuchen lassen. Wenn nichts zu beanstanden ist, dann gehen sie in den Verkauf. Wenn auch nur der geringste Verdacht besteht, es könnte was nicht in Ordnung sein, dann kommt davon auch nichts ins Regal.

Sehen Sie eine Diskriminierung Armer durch den Vorschlag, den Tafeln etwas anzubieten, was gegebenenfalls belastet ist?

Römer: So sehe ich das nicht. Da Lebensmittel, die wir anbieten, einer gründlichen Kontrolle unterzogen werden, kommt nichts Belastetes zum Verkauf. Und jeder kann entscheiden, ob ihn ein falsches Etikett stört oder nicht.