Badeseen Badeseen: Dem Wasser geht die Puste aus
Halle/MZ. - mehr Badegäste gegeben habe als sonst, betont die Biologin. Eine zuätzliche Gefahr stellen mittlerweile giftige Blaualgen im Wasser dar.
Dabei sind die Auswirkungen der Hitze auf die Wasserqualität unterschiedlich. Während das Gesundheitsamt im Landkreis Bernburg gerade bei nicht öffentlichen Gewässern eine alarmierend große Zahl Keime feststellt und Badeverbote verhängt, sind im Landkreis Wittenberg alle Badestellen zum Abkühlen zugelassen. Im Kreis Bernburg ist Schwimmen und Planschen nur noch im Schachtteich Gerlebogk offiziell erlaubt. An allen anderen Stellen bestehe weiterhin absolutes Badeverbot, sagt Landkreis-Sprecherin Ursula Rothe. Bei der Tongrube Könnern sei die Situation nicht neu. Schon in den vergangenen Jahren habe es dem Wasser dort an Sauerstoff gemangelt. Im alten Tonloch Beesenlaublingen aber könnte die Hitze der Grund für die miserable Wasserqualität sein, vermutet Ursula Rothe. "Früher hatten wir da keine Probleme." Ähnlich die Situation im Landkreis Anhalt-Zerbst: Wegen überhöhter Werte musste dort der Prödler See gesperrt werden.
Generell warnen die Gesundheitsämter vor der Abkühlung in nicht regelmäßig überwachten Gewässern. Nur von den in der Badegewässerkarte des Gesundheitsministeriums enthaltenen Seen und Teichen werden im 14-tägigen Rhythmus Proben entnommen, untersucht und die Daten im Internet veröffentlicht. Andernorts sei die Gefährdung nicht abschätzbar.
Von den 61 regelmäßig untersuchten Badeseen ist derzeit der Bindersee (Mansfelder Land) gesperrt. Auch bei den Lausigen Teichen (Kreis Wittenberg) ergab die letzte Probe vom 5. August eine stark erhöhte Belastung: 9 800 gesamtcoliforme Keime auf 100 Milliliter Wasser. Damit wurde der Grenzwert für ein Badeverbot von 10 000 Keimen nur knapp unterschritten.
Die hohen Wassertemperaturen begünstigen außerdem das Algenwachstum. Nach dem Arendsee (Altmarkkreis Salzwedel) musste nun für den Muldestausee (Landkreis Bitterfeld) eine besondere Warnung vor den giftigen Blaualgen ausgesprochen werden. Das Gesundheitsamt rät - vor allem, wenn verstärkt Algen im Wasser sind - beim Baden das Wasser nicht zu schlucken. Es könnten Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Hautreizungen auftreten. Besonders gefährdet seien kleine Kinder. Nach dem Baden in diesen Gewässern sollte man sich daher abduschen.