Autobahnring um Halle Autobahnring um Halle: IHK sieht A 143 als zwingend für die Wirtschaft

Halle (Saale)/dpa - Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) pocht auf eine zügige Fertigstellung des Autobahnrings um die Stadt Halle. „Wir brauchen die A 143, es muss jetzt endlich der Planfeststellungsbeschluss ergehen, um die noch bestehende Lücke zu schließen“, sagte IHK-Vize-Hauptgeschäftsführer Reinhard Schröter der dpa. Die Autobahn sei zwingend erforderlich für die Wirtschaft in der gesamten mitteldeutschen Region und deren direkte Anbindung an andere Wirtschaftsregionen in Deutschland und Europa. Den Angaben zufolge handelt es bei der Lücke um 12,6 Kilometer der sogenannten Nordverlängerung der A 143 westlich von Halle.
„Diese Autobahn 143 ist ein wichtiges Kettenglied, um den Fernverkehr besser zu vernetzen, bis hin zu den Häfen an der Nord- und Ostsee in Richtung Übersee“, sagte Schröter. Ein direkter und schneller Transport sei für die Wirtschaft unabdingbar. Um das letzte Teilstück der A 143 wird seit Jahren gestritten. 2007 hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig den Weiterbau von Halles Westumfahrung vorläufig gestoppt, weil die Pläne nicht den Anforderungen des europäischen Naturschutzrechts genügten. Nun könnten die Behörden nachbessern und einen neuen Planfeststellungsbeschluss erlassen.
Westumfahrung seit Jahren umstritten
Die Trasse soll nach den Planungen des Landes Sachsen-Anhalt auch die Stadt Halle vom Schwerlastverkehr entlasten. Über die A 143 soll der Verkehr direkt um Halle herum zu den Autobahnen A 14 (Halle-Magdeburg) und A 38 (Halle-Göttingen) geleitet werden. Die umstrittene Westumfahrung der A 143 soll den Planungen zufolge durch eine unter Schutz stehende Landschaft bei Halle führen und auch die Saale überqueren. Indes rollt der Verkehr auf der Autobahn 143 südlich von Halle auf rund 20 Kilometern Länge bereits seit fast zehn Jahren, wie Schröter sagte.
Prognosen gingen davon aus, dass sich die Zahl der Fahrzeuge entlang der A 143 von derzeit rund 15.000 pro Tag auf bis zu 45.000 bis 50.000 am Tag in vier bis fünf Jahren erhöhen werde, sagte er. Nach Ansicht der Grünen-Landtagsfraktion ist das Verkehrsaufkommen viel zu hoch gerechnet. Höchstens ein Viertel werde die A 143 pro Tag nutzen, hieß es unter Hinweis auf eine neuere Studie. Die Grünen sehen auch angesichts von Millionenkosten keinen Bedarf an der A 143.