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Ausstellung in Stendal Ausstellung in Stendal: Blick in den Alltag während des Ersten Weltkrieges

23.01.2014, 07:58
Außenansicht des Altmärkischen Museums in Stendal
Außenansicht des Altmärkischen Museums in Stendal ZB Lizenz

Magdeburg/dpa - Mit einer großen Wanderausstellung an 18 Orten will der Museumsverband Sachsen-Anhalt erstmals den Alltag der Menschen in der Region während des Ersten Weltkrieges zeigen. Die Reihe wird am Sonntag (26.1.) im Altmärkischen Museum in Stendal unter dem Titel „Heimat im Krieg“ eröffnet. Rund 150 Exponate sind zu sehen, wie der Museumsverband mitteilte.

„Der Krieg zog damals in allen Gesellschaftsbereichen seine Kreise“, sagte die Magdeburger Stadtarchivs-Leiterin Maren Ballerstedt der Nachrichtenagentur dpa. „Jede Familie in der Region war betroffen, entweder durch Tod - oder durch Hunger und Entbehrung.“

Der Museumsverband Sachsen-Anhalts möchte von Schulbüchern, bis hin zu Feldpost oder Modezeitschriften verschiedenste Lebensbereiche in der Kriegszeit beleuchten. Begleitet wird die Ausstellung von Vorträgen, organisiert vom Magdeburger Stadtarchiv, der Stadtbibliothek und der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg.

Bis zum 23. April wird die Ausstellung in Stendal zu sehen sein. Dann wandert sie über Eisleben, Zerbst und 15 weitere Orte bis zum Jahr 2018 durch das Land. In jeder Stadt wird sie mit Ausstellungsstücken aus der jeweiligen Region ergänzt, sagte Ballerstedt.

Sachsen-Anhalt spielte wichtige Rolle

Sachsen-Anhalt spielte im ersten Weltkrieg eine wichtige Rolle: „Mit Krupp-Gruson und der Patronenfabrik Polte war Magdeburg eine bedeutende Rüstungs- und Garnisonsstadt“, sagte der Sprecher der Magdeburger Stadtbibliothek, Maik Hattenhorst. „Schulen wurden zu Lazaretten umfunktioniert, und die Magdeburger Befestigungsanlage zum Kriegsgefängis.“ So war etwa der ehemalige französische Präsident Charles de Gaulle für kurze Zeit in Magdeburg in Kriegsgefangenschaft.

Als Garnisonsstadt habe Magdeburg gleich zu Beginn des Krieges Schlagzeilen gemacht, sagte Hattenhorst. „Der erste deutsche Kriegstote war ein Magdeburger Offizier.“ Drei ausstellungsbegleitende Vorträge sind alleine diesem Thema gewidmet.

Mit der Ausstellung wird Sachsen-Anhalts Geschichte des Ersten Weltkriegs zum ersten Mal dargestellt. „In unserer Regionalgeschichtsforschung ist der Erste Weltkrieg lange von dem Zweiten in den Hintergrund gedrängt worden“, sagte Stadtarchivs-Leiterin Ballerstedt. Die Veranstalter gehen von einem großen Besucher-Interesse aus. Die Ausstelllungs-Vorträge sind kostenlos, der erste beginnt am 28. Januar im Alten Rathaus in Magdeburg zum Thema „Der Erste Weltkrieg im Zeitalter der Totalen Kriege“.