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Aufregung im Harz Aufregung im Harz: Panther gibt Rätsel auf

20.09.2001, 17:24

Hohegeiß/MZ. - Woher der Panther stammen könnte, sei derzeit noch unklar, sagte gestern der Polizeisprecher. Es halte sich kein Zirkus in der Region auf. Und auch Zoos und Tierparks in der Umgebung vermissten keine Raubkatze. Ob ein bei Hohegeiss gefundenes gerissenes Wild von dem Panter getötet wurde, sei ungewiss. Möglicherweise habe auch einer der in jüngster Zeit ausgewilderten Luchse das Tier gerissen.

Uwe Köhler, Chef des Tierparkes auf dem Hexentanzplatz bei Thale (Landkreis Quedlinburg), hält es für unwahrscheinlich, dass ein Panther durch den Harz streift. Auch bei ihm hatte sich die Polizei erkundigt, ob er ein solches Tier vermisse. Doch der Park auf dem Hexentanzplatz beherbergt nur einheimische Wildtiere. Köhler fragt sich, wo der Panther herkommen könnte, wenn kein Zirkus und kein Tierpark ihn vermisse. "Er kann nur aus menschlicher Obhut kommen und dann ist er nicht in der Lage, in der freien Wildbahn zu überleben. Das hat er nie gelernt", bekräftigt Köhler. Selbst Luchse, die in einem riesigen Freigehege eines Zoos gelebt hatten und ausgebrochen waren, seien Tage darauf völlig abgemagert wieder eingefangen worden. Er bezweifelt die Existenz des schwarzen Panthers in den Harzer Wäldern, auch weil "es fast keine Ecke gibt, die nicht bejagt wird, und die Jäger kennen jede Bewegung und jedes Tier in den Wäldern."

Auch der Sprecher der Landesjägerschaft, Detlef Kraatz, zeigte sich angesichts der Zeugenberichte skeptisch. In den vergangenen Jahren seien in Niedersachsen schon mehrfach Berichte über angeblich in freier Wildbahn lebende schwarze Panther aufgetaucht. Bislang hätten sich derartige Meldungen aber nie konkretisieren lassen. Es sei jedenfalls noch kein Panter gefangen oder geschossen worden.

Unabhängig davon forderte die Polizei Braunlage Spaziergänger und Wanderer im Harz zu einer gewissen Vorsicht auf. Falls jemand eine schwarze Großkatze sehen sollte, solle er sich ihr keinesfalls nähern, sondern die Polizei verständigen, sagte der Sprecher. Förster und Jäger stünden bereit, das Tier einzufangen.