Asylunterkunft im Jerichower Land Asylunterkunft im Jerichower Land: Staatsschutz ermittelt wegen Galgen

Möckern - Unbekannte Täter haben rund 300 Meter von einer Unterkunft für Asylbewerber in Möckern (Jerichower Land) entfernt einen drei Meter hohen Galgen aus Holz aufgebaut und diesen mit einem Strick versehen. „Wir gehen von einer politisch motivierten Straftat aus“, erklärte am Mittwoch Thomas Kriebitzsch, Sprecher des Polizeireviers Burg, und bestätigte entsprechende Berichte. Die Polizei sei bereits am Sonntagmorgen über den Galgen informiert worden. Hinweise auf die Täter gebe es bislang aber noch nicht. Der Staatsschutz ermittelt wegen der Androhung von Straftaten und prüft auch den Verdacht der Volksverhetzung. Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) verurteilt die Aktion „aufs Schärfste“.
Hinweise auf eine erhöhte Gefährdung der Asylunterkunft im Jerichower Land, die seit dem 12. Oktober genutzt wird und bis zu 400 Menschen Platz bietet, gibt es nach Auskunft der Polizei nicht. Daher sei auch die Polizeipräsenz im Umfeld der Unterkunft, die zusätzlich von einem Wachschutz geschützt wird, nicht erhöht worden, sagte Kriebitzsch. Der Galgen war an ein Verkehrsschild im Möckerner Ortsteil Dörnitz montiert worden. Er werde derzeit noch auf Spuren untersucht und anschließend vernichtet, sagte der Polizeisprecher.
Erst vor wenigen Tagen war bei einer Kundgebung des islamfeindlichen Pegida-Bündnisses in Dresden ein Galgen zu sehen, der für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Chef Sigmar Gabriel „reserviert“ war. Die Aktion hatte bundesweit für Empörung gesorgt. So hatte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) mit Blick auf die Teilnehmer der Pegida-Demo erklärt: „Wer Galgen und Hitler-Bärten hinterher läuft, für den gelten keine Ausreden mehr.“ (mz)