Angeblicher Mordversuch in New York Angeblicher Mordversuch in New York: Sammlung für angeklagten Geiger aus Leipzig

Leipzig - Für den wegen des Verdachts eines Mordversuches in New York festgesetzten renommierten Leipziger Geiger Stefan Arzberger will eine private Initiative nun bundesweit Spenden sammeln. Der Unterstützerkreis setzt sich aus Freunden und Kollegen aus der Musikszene zusammen.
Arzberger, der mit dem Leipziger Streichquartett auf einer USA-Tournee war, war Ende März in New York festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, unbekleidet in das Hotelzimmer einer fremden Frau gestürmt zu sein und diese gewürgt zu haben. Der Fall mutet bizarr an. Nach Medienberichten soll der 42-Jährige zuvor von einer Prostituierten ausgeraubt worden sein, die ihm sein iPad und seine Kreditkarten gestohlen habe. Seine Unterstützer und Anwälte gehen davon aus, dass er unter Drogen gesetzt wurde. Nachgewiesen ist das bisher nicht; Tests direkt nach der angeblichen Tat unterblieben. Arzberger beteuert, er könne sich an nichts erinnern. Er ist auf freiem Fuß, darf New York aber nicht verlassen.
Nach Angaben seiner Freunde steht Arzberger vor dem finanziellen Ruin. Er habe bereits mehr als 200.000 Dollar für eine Kaution sowie für Anwalts-, Gerichts- und Aufenthaltskosten ausgegeben. Eine von seiner Ehefrau in Leipzig initiierte Spendenaktion erbrachte bis Donnerstagnachmittag knapp 33.000 Euro. Schon im Juni hatte es ein Benefizkonzert für den Geiger in Leipzig gegeben. Ein weiteres ist im Oktober in München geplant. Immerhin kann der Musiker nun seine Frau wieder in die Arme schließen. Am Donnerstag flog sie für eine Woche in die USA. „Wir haben uns zweieinhalb Monate nicht gesehen“, sagte sie der MZ. Ihrem Mann gehe es nicht gut. Er komme bei Freunden oder Bekannten unter, „aber das unstete Leben bleibt“. Der nächste Gerichtstermin in New York ist am 20. August. (mz/asc/lö)
Die Initiative im Netz: www.support-for-arzberger.com