7. "Meile der Demokratie" in Magdeburg 7. "Meile der Demokratie" in Magdeburg: 15.000 Menschen setzen Zeichen für Toleranz

Magdeburg - Die Magdeburger haben mit einer Meile der Demokratie ein Zeichen für Toleranz und ein friedliches Miteinander gesetzt. 15.000 Menschen hätten das Bürgerfest und angeschlossene Veranstaltungsorte am Samstag besucht, teilten Veranstalter und Polizei mit. Oberbürgermeister Lutz Trümper sagte: „Wir wollen zeigen, dass wir eine freie, demokratische und weltoffene Stadt sind“. Zur Meile mit Infoständen, Lesungen und Konzerten hatten neben der Stadt auch Vereine, Parteien, Gewerkschaften und Kirchen aufgerufen.
Ministerpräsident Reiner Haseloff sagte, die Sachsen-Anhalter sollten jeden Tag dafür eintreten, dass sich die Demokratie weiterentwickelt. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann betonte, die Gesellschaft sei von Zusammenhalt und Toleranz geprägt. Dazu gehöre auch der Respekt vor der Haltung Andersdenkender.
Neben der Meile der Demokratie gab es am Samstag mehrere weitere Veranstaltungen und Demonstrationen an verschiedenen Orten der Stadt. An einer Demonstration des linken Spektrums beteiligten sich laut Polizei rund 800 Menschen.
Respekt vor der Haltung Andersdenkender
In den Vorjahren hatte die Veranstaltung in der Innenstadt auch immer dazu gedient, eine mögliche Route für die Demonstration Rechtsextremer zu blockieren. In diesem Jahr waren bereits am Vorabend rund 300 Rechte im nördlichen Magdeburg marschiert - rund 1000 bürgerliche und linke Demonstranten stellten sich ihnen in den Weg und verkürzten den Aufzug, der ursprünglich in die Innenstadt führen sollte. Die Polizei war mit rund 1500 Beamten im Einsatz. Zu größeren Zwischenfällen kam es laut einem Polizeisprecher bis zum Samstagnachmittag nicht.
Dieser Tage gedenkt Magdeburg des 70. Jahrestages der Zerstörung durch alliierte Bomben am 16. Januar 1945. Dabei starben Tausende Menschen, die Innenstadt wurde in Schutt und Asche gelegt.
Für Montagabend ist in Magdeburg der erste Pegida-Protest angemeldet. Der Anmelder erwartet laut Polizei mehrere hundert Teilnehmer. Es sind mehrere Gegendemonstrationen geplant. Oberbürger Lutz Trümper sagte: „Wir werden zuhören, was sie zu sagen haben, und unsere Position dagegenstellen.“ Zur Demokratie gehöre das Reden und Diskutieren.

