Zweckverband Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt-Süd Zweckverband Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt-Süd: Ein Jahr vor dem Feuer liegt die Sita im Bauplan
Görschen/MZ. - Dass der Kamin, mit 60 Metern der höchste Punkt der künftigen "Thermischen Abfallverwertungsanlage" im Gewerbegebiet Zorbau, nach seiner Fertigstellung rot-schwarz in den Himmel ragt und die gesamte Anlage nach den Vorstellungen von Design-Studenten von der Burg Giebichenstein in Grün, Rot, Grau und Schwarz erscheint, war eine nette Information.
Der Schwerpunkt der Veranstaltung unter dem Motto "Ein Jahr vor dem Feuer" am Mittwoch in der Geschäftsstelle des Zweckverbandes Abfallwirtschaft (Zaw) war sie nicht. Denn die Vertreter der Verbandsversammlung, von Entsorgungsunternehmen und der Verwaltungen des Burgenlandkreises und des Kreises Weißenfels wollten von der Geschäftsführerin der Sita Deutschland GmbH Beate Ibiß und ihrem Projektverantwortlichen Frank Weigel vor allem den Stand der Bauarbeiten für die Müllverbrennungsanlage wissen.
Dass Abfälle ab Juni 2005 nicht mehr ohne Vorbehandlung auf Deponien gelagert werden dürfen, ist Gesetz. Der Zaw entschied sich für die Verbrennung und handelte beizeiten schon einen entsprechenden Vertrag mit der Sita aus. Zu außerordentlich günstigen Bedingungen, wie sowohl Ibiß als auch Zaw-Geschäftsführer Jürgen Dube betonten.
Insgesamt 100 Millionen investiert die Sita in die hochmoderne und umweltverträgliche thermische Abfallverwertungsanlage. Dafür stand die Firma ein Raumordnungsverfahren erfolgreich durch und erhielt auch die Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz. Etwa 50 Arbeitsplätze würden laut Ibiß in Zorbau neu entstehen, dazu kommt die indirekte Arbeitsplatzsicherung durch Aufträge vor allem im ersten Bauabschnitt an Bauunternehmen aus der Region. Mag sein, dass dies den Ausschlag dafür gab, dass das Vorhaben mittlerweile von der Bevölkerung akzeptiert werde, nachdem es anfänglich vor allem in Granschütz heftigen Widerstand gegeben hatte (die MZ berichtete). So jedenfalls die Antwort des Weißenfelser Landrates und Verbandsvorsitzenden Rüdiger Erben auf eine Frage von Harri Reiche, Landrat des Burgenlandkreises.
Man liege im Bauplan, so Weigel. Er versicherte, dass die zwei Verbrennungslinien der Zorbauer Anlage ab 1. Juni 2005 ihre 19 000 Tonnen Abfall pro Stunde verbrennen werden. Rund um die Uhr, außer während einer je dreiwöchigen Wartungszeit im Sommer eines jeden Jahres.