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Zweckverband Abfallwirtschaft Zweckverband Abfallwirtschaft: Müllgebühren gehen runter

Von Uwe Gajowski 23.01.2002, 17:35

Görschen/MZ. - Stimmen die Kreistage des Burgenlandkreises und von Weißenfels zu, dann sinken die Müllgebühren rückwirkend zum 1. Januar kräftig. Dies verkündeten am Mittwoch die Landräte Harri Reiche und Rüdiger Erben. "Der Zweckverband hat seine Gebühren für die laufende Periode von 2001 bis 2003 recht vorsichtig kalkuliert. Da die Einnahmen höher ausfielen als vorauszusehen, die Ausgaben hingegen niedriger, werden wir eine Senkung der Gebühren vorschlagen", sagte Erben, der als Vorsitzender der Zweckverbandsversammlung für Abfallwirtschaft (Zaw) amtiert.

Bereits in der Gebührenperiode 1998 bis 2000 fielen deutliche Überschüsse an. "Wir haben jetzt die endgültigen Abrechnungen für diese Jahre auf dem Tisch und können den Bürgern ihr Geld zurückgeben", betonte Zaw-Geschäftsführer Dr. Jürgen Dube. Immerhin 5,8 Millionen Mark kamen in diesem Zeitraum zusammen, vorrangig deshalb, weil auf den Deponien in Zeuchfeld und Nißma von Fremden mehr Müll angeliefert wurde, als vorhersehbar war. "Die Entsorgung des Hausmülls vom Landkreis Merseburg-Querfurt läuft über unsere Deponien", bemerkte Dube mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen, denn dieser Fakt war bisher wenig bekannt. Und das bringt Geld in die Zaw-Kasse.

Aus dem letzten Jahr steht sogar ein finanzielles Plus von 7,4 Millionen Mark zu Buche. Den dicksten Brocken bildeten auch im letzten Jahr die höheren Überschüsse aus dem so genannten "Drittgeschäft Deponien", welches 3,8 Millionen Mark einspielte. Hinzu kommen Kosteneinsparungen beim Einsammeln und dem Transport des Mülls. "Wir haben alle Verträge mit den Transportunternehmern hart nachverhandelt", sagte Dube. Zudem habe der Zaw im letzten Jahr deutlich mehr Banderolen verkauft, als erwartet. 85 Prozent aller Haushalte lassen ihren Bio-Abfall entsorgen. Gerechnet hatte man nur mit der Hälfte aller Haushalte. Auch die Laufzeit der Deponien konnte der Zaw erhöhen, musste dadurch weniger Geld für die Nachsorge zurücklegen.

Die Mehreinnahmen und Kostensenkungen lassen es zu, dem Bürger seine bereits gezahlten Gebühren in Form niedrigerer Gebühren zurückzugeben. Das bis zum Jahr 2004. So schlagen die Landräte vor, die jährliche Grundgebühr pro Kopf und Person von 84 Mark auf 73,57 Mark zu senken. Das sind 12,4 Prozent. Einer vierköpfigen Familie bringt das im Jahr eine Ersparnis von immerhin 41,72 Mark. Fast gleich bleibt hingegen die Banderolengebühr. Pro 120-Liter-Mülltonne sind zwei Euro zu berappen. Die Kosten für die Entsorgung der Biotonne steigen um zwei Prozent. Kostete dies bisher pro Kopf und Jahr 9,60 Mark, steigt die Gebühr auf fünf Euro (9,80 Mark).

Spürbare Entlastungen gibt es auch für Gewerbetreibende. Sie müssen für die Restmüllentsorgung 71 Prozent weniger zahlen. Bisher waren dies 157,20 DM pro Behälter und Jahr. Nach der neuen Kalkulation nur noch 45,92 DM.