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Zeitzer Maler übergibt Bilder Zeitzer Maler übergibt Bilder: Museum Schloss Moritzburg erhält Schenkung

Von Angelika Andräs 01.03.2013, 13:37
Dieses Gemälde, ein Stillleben, "Schädel" entstand 1980. Es wurde von Professor Manfred Zoller dem Museum Schloß Moritzburg in Zeitz geschenkt.
Dieses Gemälde, ein Stillleben, "Schädel" entstand 1980. Es wurde von Professor Manfred Zoller dem Museum Schloß Moritzburg in Zeitz geschenkt. Hartmut Krimmer Lizenz

Zeitz/MZ - Zwei echte Zoller gehören jetzt zum Bestand des Zeitzer Schlossmuseums. Unter den Schenkungen, die die Sammlungen des Museums bereichern, nehmen diese Bilder einen besonderen Platz ein. „Die größte Gabe zum Jubiläum 80 Jahre Museum Schloss Moritzburg und 115 Jahre Geschichts- und Altertumsverein kam zweifellos von Professor Manfred Zoller“, sagt Museumsleiterin Kristin Otto.

Bekannt als Maler und Grafiker

Manfred Zoller ist bekannt als Maler und Grafiker, er lehrt an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Zoller ist aber gebürtiger Zeitzer und fühlt sich seiner Heimatstadt nach wie vor verbunden. Ein Ausdruck dessen ist eine Schenkung an das Museum Schloss Moritzburg. Zoller trennte sich dafür von zwei ihm sehr wichtigen Bildern. Eines ist das Stillleben „Schädel“ aus dem Jahr 1980. Zu dieser Zeit war Zoller Meisterschüler bei Professor Gerhard Kettner an der Hochschule für bildende Künste Dresden.

Das zweite Bild entstand, als ihm 2005 in einem Krankenhaus ein historisches Krankengestell auffiel, das er sofort in einer Skizze festhielt. Nach eigener Aussage arbeitete der Künstler über längere Zeit an der farblichen Umsetzung, bis zu einer für ihn gültigen Lösung war es ein weiter Weg. Die Bedeutung der Bilder liegt auch darin, dass sie zwei Seiten seines beruflichen Werdegangs widerspiegeln.

Manfred Zoller ist 1947 in Zeitz geboren. Bald nach dem Abitur mit 19 Jahren verließ er Zeitz. Seine Erinnerungen und Befindlichkeiten, schrieb Museumsmitarbeiterin Ursula Rittig 2003 anlässlich einer Ausstellung, seien aber vielschichtig. „Überschaut man die Äußerungen Zollers über die Jahre in Zeitz, so tun sich drei ihn prägende Grunderfahrungen auf: die Landschaft an der Weißen Elster, die Stadt selbst mit ihrer Umgebung sowie fortwirkende menschliche Begegnungen“, so Rittig.

Zu den Gesichtern der Landschaft, die Zoller hier aufnahm, gehören ganz sicher die vom Tagebau gezeichneten Landstriche, die er während seiner Lehre in Deuben und Profen kennenlernte. Prägend war für ihn offensichtlich auch seine Schulzeit in Zeitz. „Aber ich sehe in einigen Lehrern auch wichtige Anreger für meine spätere Entwicklung und prägende Vorbilder für meine eigene Lehrertätigkeit“, schrieb Manfred Zoller dazu.

Ehe er sich entschied, den Weg als Künstler zu gehen, hatte Zoller in verschiedenen Berufen gearbeitet, Medizin studiert und mehrere Jahre am Anatomischen Institut in Rostock gearbeitet. In dieser Zeit begann seine intensive künstlerische Tätigkeit. Ehe er 1990 die Lehrtätigkeit an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee aufnahm, war er fünf Jahre lang Leiter der Abteilung Künstleranatomie an der Hochschule für Bildende Künste Dresden.

Keine Selbstverständlichkeit

„Tritt er demnächst in den Ruhestand“, sagt Kristin Otto, „entsteht auf dem Gebiet der Künstleranatomie eine Lücke, die so schnell nicht zu schließen sein wird.“ Umso mehr freut sie sich mit ihren Mitarbeitern über die zwei Bilder von ihm, die nun eine wertvolle Bereicherung der Gemäldesammlung des Schlossmuseums darstellen. Eine Selbstverständlichkeit ist so eine Schenkung schließlich nicht. Deshalb möchte die Museumsleiterin ihren Dank zum Ausdruck bringen und den Zeitzer sagen, welche Schätze sie in der Moritzburg eigentlich finden.