1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Zeitz vor 70 Jahren: Zeitz vor 70 Jahren: Kriegsende 1945: Als die Amerikaner kamen

Zeitz vor 70 Jahren Zeitz vor 70 Jahren: Kriegsende 1945: Als die Amerikaner kamen

07.04.2015, 15:41
Besonders schwer beschädigt war die Brabag, das spätere Hydrierwerk, Tröglitz durch die Bombenangriffe. Aber auch in den Orten gab es Schäden. Doch der Wille zum Aufbau und Neuanfang der Menschen war groß.
Besonders schwer beschädigt war die Brabag, das spätere Hydrierwerk, Tröglitz durch die Bombenangriffe. Aber auch in den Orten gab es Schäden. Doch der Wille zum Aufbau und Neuanfang der Menschen war groß. Wittwika/Archiv Lizenz

Zeitz/MZ/And - Vor 70 Jahren ging der Zweite Weltkrieg auch in der Region Zeitz zu Ende. Am 31. März 1945, es war der Ostersamstag, gab es einen letzten schweren Bombenangriff. In kürzester Zeit wurden rund 2 000 Bomben hier im Gebiet abgeworfen. Am 12. April und den folgenden Tagen kamen die Amerikaner nach Rehmsdorf, nach Kayna, nach Tröglitz. Der Siegeszug der 76. US-Infanteriedivision durch Deutschland machte an den Toren von Zeitz nicht halt. Einige wenige Fotografien, einige Augenzeugenberichte und festgehaltene Erinnerungen lassen diese Zeit lebendig werden. So erinnern Zeitzer und Bewohner aus den umliegenden Orten immer wieder daran, wie es war, als die Amerikaner einrückten. „Erst kamen Tiefflieger, dann Panzer und Soldaten“, schildern Einwohner aus der Zeitzer Ortschaft Kayna. Auf dem Schützenplatz vor dem Schützenhaus Kayna lagerte eine Gruppe von zirka 200 amerikanischen Kriegsgefangenen auf dem Weg von der Vater-Jahn-Turnhalle in Zeitz nach Altenburg. Sie saßen zum Glück fast alle im Freien, als die Jagdbomber am Himmel erschienen. Die amerikanischen Gefangenen winkten ihren Kameraden in den Tieffliegern freudig zu. Diese erkannten aber ihre Landsleute nicht und ließen sich auch von dem weißen Tuch und dem Roten Kreuz auf dem Schützenhaus nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Zwei Bomben fielen auf das Schützenhaus. Das Gebäude fing sofort Feuer und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Am Samstag, dem 14. April 1945 vormittags, kam die erste amerikanische Infanterie in aufgelöster Formation von Westen her über die Felder und den Schützenplatz, die Panzer auf der Waldstraße von Roda aus ins Dorf. In Tröglitz waren sie bereits am 12. April angekommen.

bt: Besonders schwer beschädigt war die Brabag, das spätere Hydrierwerk, Tröglitz durch die Bombenangriffe. Aber auch in den Orten gab es Schäden. Doch der Wille zum Aufbau und Neuanfang der Menschen war groß. Foto: Archiv/Wittwika