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Zeitz Zeitz: Kristin Otto macht einen Schritt in die Museumswelt

Von Angelika Andräs 05.03.2013, 15:01
Die Zeitzer Museumsleiterin Kristin Otto ist auch Vorsitzende des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt.
Die Zeitzer Museumsleiterin Kristin Otto ist auch Vorsitzende des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt. Hartmut Krimmer Lizenz

zeitz/MZ. - Kristin Otto ist Museumsleiterin in Zeitz. Sie ist aber auch Vorsitzende des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt. Eine anspruchsvolle neue Aufgabe, die sie auch für „ihr“ Museum und kleinere Häuser nutzen will. Vor allem freut sie sich aber über die interessante Mehrarbeit. „Ich freue mich über die neue Aufgabe und natürlich darüber, dass ich das Vertrauen erhalten habe“, sagt sie, „weil das schließlich auch eine Wertschätzung meiner Arbeit, ja eine gewisse Ehre ist.“

Die Sicht ihres Vorgängers sei eher aus der Sicht von Magdeburg aus geprägt gewesen und durch die Landesausstellungen. „Mir ist es wichtig, dass die kleinen Häuser nicht verschwinden“, sagt Otto. Schließlich kennt sie deren Probleme. Eines ihrer Ziele ist es deshalb, auch aus Landesausstellung und den großen Landesthemen einen realen Mehrwert für diese kleinen Häuser zu ziehen. Immerhin habe die Korrespondenzausstellung in Zeitz im Jahr 2011 5 000 Besucher mehr gebracht und im vergangenen Jahr konnte das Museum mit knapp 20 000 Besuchern punkten. Ein Niveau, das sie halten will. „Sachsen-Anhalt muss sich noch stärker als das Kulturland profilieren.“

Die Mehrarbeit fürchtet sie nicht. War sie doch schon seit 2008 im Vorstand des Museumsverbandes aktiv und schätzt die konstruktive Zusammenarbeit. Außerdem absolvierte sie 2012 eine Weiterbildung im Bereich Museumsmanagement, bei der die Stadt sie unterstützte, gerade, was die Zeit dafür anging. Mehr Zeit ist es aus ihrer Sicht auch nicht, die sie für die Aufgabe im Verband benötigt. „Es geht Hand in Hand mit der Arbeit hier“, so Kristin Otto. Der Vorstandsvorsitz im Museumsverband bedeutet aber auch die Mitarbeit im Kulturkonvent und im Lutherforum, eine spannende Arbeit.

Seit 1996 ist Kristin Otto Leiterin des Schlossmuseums Moritzburg in Zeitz. Mitarbeiterin wollte sie werden, Leiterin wurde sie und drückt der Einrichtung mittlerweile deutlich ihren Stempel auf. Unter ihrer Führung wurde das Museum im Barockschloss Deutsches Kinderwagenmuseum. Studiert hatte sie ursprünglich Ethnologie und Orientalistik, ehe für sie nach einem Praktikum feststand, dass sie in einem Museum arbeiten will. Und aus dieser Arbeit will sie immer wieder Neues schöpfen und Neues einbringen. Als sie zehn Jahre in Zeitz war, sagte sie, dass sie die Herausforderungen schätzt: „Etwas gestalten zu können, das Umsetzen, Werden zu beobachten.“ Ein Prinzip übrigens, das auch für ihre Familie gilt, mit der sie in Thüringen auf dem Dorf wohnt. Auch da ist es für sie nicht entscheidend, immer gleichbleibend viel Zeit zu haben, sondern die Zeit intensiv zu nutzen. Genau so, wie sie auch die Anforderungen im Beruf und die neue Aufgabe betrachtet. Als Herausforderung, die ihr etwas bringt.

Und in die sie sich einbringt. Schließlich hat sie schon Vorstellungen, worum sie sich kümmern will. So beschäftigt es sie, dass zum Beispiel die Fördermittel, die für Museen zur Verfügung stehen, gar nicht ausgeschöpft werden. „Weil das Geld für die Eigenmittel fehlt“, sagt sie, „und was ist mit Projektförderung? Und muss wirklich jedes Jahr eine Landesausstellung sein?“ Es gibt viele Fragen, die sie sicher stellen und wo sie nach einer Antwort suchen wird. Und noch etwas trifft da wohl auf sie zu, auch wenn sie es im Bezug auf die Museumslandschaft sagt: „Man muss auch mal nach neuen Wegen suchen.“