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Zeitz Zeitz: Kinderwagen geben den Ton bei der Spurensuche an

Von ANGELIKA ANDRÄS 25.02.2010, 19:32

ZEITZ/MZ. - Insgesamt neun Interviewpartner hat das Team der Produktionsfirma CinePlus in Zeitz gefunden, die über sehr unterschiedliche Arbeitsfelder bei Zekiwa berichten werden: Von der Montage am Band, vom Nähen über die Endkontrolle bis zum kaufmännischen Bereich.

"Unsere Interviewpartner kommen aus ganz verschiedenen Bereichen und das bringt auch die Vielfalt", erklärte Anne Worst, die die Dreharbeiten im Deutschen Kinderwagenmuseum in Schloss Moritzburg überwachte. Die Ausstellung ist die passende Kulisse für die Interviews. Die Mannschaft um Anne Worst, mit ihr sind Kameramann Rainer Hoffmann, Tonassistent Sascha Hoffmann und Aufnahmeleiterin Liane Wagner in Zeitz, beschäftigt sich mit dem Thema Zekiwa zu DDR-Zeiten und wird die Tradition und Geschichte des Zeitzer Unternehmens in einer 45-minütigen Reportage in der MDR-Reihe "Spurensuche" vorstellen. Anne Worst führt Regie und schreibt das Drehbuch. Bei ihrer Recherche für den Beitrag hat sie viel interessantes Archivmaterial des Deutschen Fernsehfunks (DFF), der Defa und der "Zeitzer Linse" gefunden. Ein wichtiger Ansprechpartner war Hans-Joachim Strauch, der nicht nur selber aus seiner Zekiwa-Zeit berichten kann, sondern auch Kontakte zu anderen Interviewpartnern herstellte. Er wird als "roter Faden" durch den Film führen und die Schauplätze der ehemaligen Produktionshallen erklären. "Wir sprechen auch mit Herrn Einhorn", so Anne Worst, "da geht es dann aber mehr um Zahlen." Bernd Einhorn war bis Ende der neunziger Jahre Geschäftsführer von Zekiwa.

Zekiwa war vor der Wende mit 2 000 Beschäftigten der größte Kinderwagenhersteller Europas. 1993 war das Unternehmen von der Treuhand privatisiert worden. Noch 1996 wurden in Zeitz nach Unternehmensangaben 30 000 Kinderwagen und 120 000 Puppenwagen produziert. 1997 waren der Metall- und Textilbereich deutschlandweit in Fremdfirmen ausgelagert worden. Derzeit hat die Zeitzer Kinderwagen GmbH ihren Sitz im Gewerbegebiet Hollsteitzer Grund an der B 180. Dahin war das Unternehmen Ende 2001 gezogen, nachdem es fast zwei Jahre lang in Zeitz nach einer geeigneten Immobilie gesucht hatte.

Michael Rischer hat eine kleine Produktionsfirma und sammelt Material aus Mitteldeutschland und arbeitet dieses Material digital auf. Anne Worst stieß da bei ihren Untersuchungen zur Firmengeschichte auf einen Image-Film der Defa, der damals in der Lehrwerkstatt von Zekiwa vorgeführt wurde: Jan und Trixi gehen auf Reisen und erklären im Stile der Sendung mit der Maus, wie ein Puppenwagen gebaut wird. Doch auch die Gegenwart spielt bei der Spurensuche eine Rolle: Deshalb drehte das Team auch im Gewerbegebiet bei Döschwitz. "Es war sehr interessant dort", erzählte Anne Worst, und in Hinblick auf einen möglichen Umzug wieder zurück nach Zeitz in das jetzt leerstehende Zekiwa-Gebäude hat man mir gesagt: Man soll nie nie sagen." Wobei das wohl schon wieder Stoff für einen neuen Film wäre.

Der Beitrag zu Zekiwa läuft in der Reihe "Spurensuche" am Ostermontag, 5. April, 22 Uhr auf MDR