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Zeitz Zeitz: Hallo Sonne!

Von Ronny Banas UnD Claudia Petasch 29.04.2012, 18:09

Zeitz/MZ. - Sonnabend, 9 Uhr, Zangenberg, 13 Grad

So ziemlich das erste, das Rolf Hausch an diesem sommerlichen Tag machte, war, in ein Fernrohr schauen. Hausch ist Ornithologe und führte eine Gruppe Wissbegieriger von Zangenberg aus durch den Zeitzer Tiergarten. Die Frühlingswanderung hatte noch gar nicht so richtig begonnen, da hatten sie auch schon die erste Grauammer, einen Singvogel, vor der Linse. "Das wird heute ein perfekter Tag", zeigt sich Hausch optimistisch. Ein Tag, der wie geschaffen sei, die Natur zu erkunden. Deshalb könne auch noch keiner sagen, wie lange die Wanderung durch den Tiergarten gehe. "Wir haben Zeit und ich denke, vor dem Mittag werden wir wohl nicht zurück sein. Es gibt da draußen soviel zu beobachten und zu erklären", sagt Hausch und führt die Truppe weiter in den Wald hinein.

Sonnabend, 12 Uhr, Zeitz, 23 Grad

Zwischen Gurkenpflänzchen und Kohlrabistecklingen, zwischen Tulpenzwiebeln und Zucchini läuft Evelin Schreiter vor dem Toom-Baumarkt in Zeitz-Ost in den Regalen umher. Pflanzzeit im Garten sei am Wochenende angesagt. "Ich denke ja mal, dass kein Bodenfrost mehr kommen wird", sagt sie und strahlt dabei mit der Mittagssonne um die Wette. Im eigenen Schrebergarten beginne nun die heiße Phase. Vieles sei schon geschafft, aber es gebe trotzdem noch allerhand zu tun. Aber alles der Reihe nach. "Ich werde mir sicherlich zwischendurch ein paar Ruhepausen gönnen und einfach nur in der Sonne liegen. Was will man auch anderes tun bei dem Wetter?", sagt Evelin Schreiter und lädt sich die eine oder andere Pflanze in den Einkaufskorb.

Sonnabend, 15 Uhr, Mondsee, 28 Grad

Die Hitze hat inzwischen backofenartige Ausmaße angenommen. Zeit für ein wenig Abkühlung dachten sich wohl auch Josef Kotzian und Philipp Mehr. Die beiden zählten zu den wenigen, die es tatsächlich wagten, ins noch recht kalte Wasser des Mondsees zu steigen. Und zwar komplett. "Es hat zwar am Anfang ein bisschen wehgetan", sagt Kotzian. Gut getan hat es in jedem Fall, auch wenn man es nicht länger als ein paar Minuten im kühlen Nass aushalte. Ein paar Meter weiter aalte sich Marco Reinold mit ein paar Freunden auf der Decke. Die Wiesen um den Mondsee herum waren am Nachmittag gut gefüllt, drängeln musste man sich allerdings noch nicht. Im Wasser war Reinold auch schon, aber nur mit den Füßen. "Das ist mir noch ne Nummer zu kalt", gibt der Zeitzer zu. Dann doch lieber ein wenig faulenzen, Sonne tanken und ein Radler trinken.

Sonnabend, 18.30 Uhr, Tröglitz, 23 Grad

Als die Außentemperaturen wieder erträglicher werden, läuft der Grill im Garten von Herbert Dreher auf Hochtouren und strahlt eine immense Hitze aus. "Jetzt darf das Fleisch drauf", sagt Dreher und schnappt sich ein paar Würste, Schaschlikspieße und Steaks auf das Gitter. Die Familie wartet schon, obwohl sich der Hunger in Grenzen hält. Dreher: "Bei der Hitze muss man gar nicht so viel essen. Hoffen wir mal, dass es noch ein wenig abkühlt." Dass die Kost nicht ganz so schwer wird, dafür sorgen die restlichen Familienmitglieder in Herbert Drehers Garten. Gurken, ein Obstsalat und jede Menge gekühlte Getränke zieren den Tisch.

Sonntag, 12.00 Uhr, Predel, 27 Grad

Die Biertische im Kaffeegarten von Monika Majonek sind grade leer geworden. Nur an einem sitzen einige Männer aus dem Ort und lassen sich das Bier zum Frühschoppen schmecken. "Jetzt kann ich mal ein wenig durchatmen", sagt Majonek, denn wenige Minuten vorher war der Freisitz, der direkt am Radweg liegt, proppenvoll. So wie Sonnabend. "Alle Kuchen waren aus, ich habe Sonntagabend neue gebacken, für heute", sagt Majonek. Und auch die 13 Liter erfrischende Kiwi-Mango-Bowle haben grade so gereicht. Kaum hat sie das ausgesprochen, machen die nächsten Radfahrer Zwischenstopp bei Monika Majonek und lassen sich ein Stück Buttercremetorte und dazu ein kühles Blondes schmecken.

Sonntag, 15 Uhr, Zeitz, 26 Grad

Von der Sonne ist nicht viel zu sehen, aber die Temperaturen sind immer noch ausreichend hoch. Heiko Gürtler sitz gemeinsam mit Ehefrau Annett, Sohnemann Bobby und dessen Freundin Franziska im Zeitzer Eiscafé Härlein und schlemmt einen Eisbecher. "Den habe ich mir verdient", sagt er. Denn der Sonnabend stand bei Gürtlers ganz im Zeichen der Arbeit. "Wir haben ein Haus, da gibt's immer etwas zu tun." Aber der Sonntag sei zur Erholung da und dazu zähle selbstverständlich auch ein riesiger Eisbecher.

Sonntag18.30 Uhr, Zeitz, 21 Grad

Allmählich wird es ruhig draußen. Nur hin und wieder sieht man noch Spaziergänger durch die Innenstadt laufen. Das erste echte Sommerwochenende in diesem Jahr neigt sich dem Ende zu. Das letzte wird es wohl nicht sein.