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Zeitz Zeitz: Bezaubernder Durchblick

Von ANGELIKA ANDRÄS 12.07.2011, 17:51

ZEITZ/MZ. - "Ich trage meine Sonnenbrille auch - oder gerade - bei schlechtem Wetter", erklärt Robert Dresen rundheraus, "wenn es grau ist, dann sieht es dank der Tönung einfach wärmer und schöner aus. Eine Gute-Laune-Brille!" Christa Lasch trägt nie eine Sonnenbrille. "Sollte ich? Wegen der Falten, die man wohl bekommt, wenn man die Augen zusammenkneift? Ich weiß ja, dass das Sonnenlicht nicht gut für die Augen ist. Aber ich fühle mich so besser." Obwohl sie, wie sie zugibt, ab und an eine Sonnenbrille dabei hat. Ein echtes Designerstück. "Ich trage die Brille dann aber nur am Ausschnitt", meint sie lachend, "und auch nur, weil ich mir Klamotten von der Marke nicht leisten kann!"

Am Dienstag: Ein sonniger Vormittag in Zeitz, ein sonniger Nachmittag in Zeitz, doch die Zahl der Sonnenbrillenträger hält sich erstaunlicherweise in Grenzen. Und wenn, dann sind die Modelle eher praktisch, denn "angesagt". Wie bei Susanne Kehrt aus Berlin, die mit ihrer Familie ein paar Tage Urlaub bei Freunden in Zeitz macht. "Ich habe meine Brille seit drei Jahren, die Sehstärke stimmt, die Brille rutscht nicht, hält auf dem Kopf und die Riesenretrodinger, die man dieses Jahr kaufen soll, gefallen mir nicht", zählt sie auf. Riesenretrodinger? Ja, bestätigt Augenoptikerin Heike Maurer, es seien immer noch sehr große Gläser, in Tropfenform oder viereckig, modern. "Aber es darf nicht nur Trend sein, es muss ja auch zum Typ passen", so Maurer. Sie berät in ihrem Geschäft am Zeitzer Altmarkt gerade Anke Knakrügge. Große Gläser kommen nicht in Frage, und eigentlich greift Anke Knakrügge auch immer wieder zu dunklen Brillengestellen. Damit liegt sie dieses Jahr ganz gut. "Es sind eher gedeckte Farben, dunkle Gestelle modern", so Heike Maurer, "und für junge Leute, die den Mut haben, es zu tragen, auch etwas Knalliges." Sie zeigt ein orangefarbenes Gestell. Schließlich rät sie ihrer Kundin zu einer weißen Brille. Nicht nur, weil weiß immer geht, sondern weil es einfach passt.

Pink und grellgrün sind die Brillen, die Manuela Schmidt und ihre Schwester Diana tragen. Allerdings nicht am Tag in Zeitz. "Wenn wir wegfahren, nach Leipzig zum Einkaufen und Bummeln, dann mit Brille", erklärt Schmidt, und im Urlaub natürlich auch." Für den Mittagsbummel durch die Zeitzer Innenstadt - Fehlanzeige. Carsten Böhm aus Rehmsdorf hat die Brille auf. Und fühlt sich gut damit. Kann er auch, denn er liegt mit seiner Sonnenbrille voll im Trend. Obwohl er sie natürlich in erster Linie wegen der Sonne trägt. "Und warum heißt die Sonnenbrille Brille?", meldet sich die fünfjährige Annika Werner zu Wort und streckt ihr quietschgelbes Exemplar in den Himmel. Gute Frage: Die Bezeichnung Brille leitet sich vom Beryll ab, ein Kristall, der im Mittelalter wie eine Leselupe gehandhabt wurde und als Zauberglas galt.