Werkfeuerwehr leistet auch qualifizierte Erste Hilfe

Profen/MZ. - Die Werkfeuerwehr geht auf das Bundes-Berggesetz zurück, das für die Mibrag einen Sonderbetriebsplan Feuerwehr zum vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz vorschreibt, erklärt Dr. Gunter Baldermann, Direktor Arbeitssicherheit / Feuerwehr. Die Mibrag entschied sich für einen Mix aus haupt- und nebenberuflichen Feuerwehrleuten, die im Einsatzfall direkt von ihren Arbeitsplätzen kommen. Erst dieser Mix, so Baldermann, ergäbe die Schlagkraft der Mibrag-Werkfeuerwehr.

Die Feuerwache Profen erhielt 2002 einen Neubau im Werkstattbereich Profen. Hier sitzt auch Richard Gürtler, Leiter der Werkfeuerwehr. "Wir haben hier eine eigene Leitstelle. Wenn es Zweifel an der Größe des Brandes gibt, gehen wir kein Risiko ein, sondern ziehen nebenberufliche Feuerwehrleute mit heran, auch wenn wir dann in den Produktionsablauf eingreifen. Aber wenn bei uns eine Anlage brennt, gefährden wir nicht nur Menschenleben, sondern auch Arbeitsplätze", sagt er.

Vordergründig sei die Werkfeuerwehr dafür da, dass es gar nicht erst zu einem Brand kommt. Das klappe nur, wenn alle Mitarbeiter mitziehen. Dafür gibt es das Anti-Havarie-Training mit Brandszenarien und Evakuierungsübungen und kaum ein Objekt ohne automatische Brandmeldeanlage.

Da sind schon die Lehrlinge mit eingebunden. Unterschreiben sie doch mit dem Anstellungsvertrag zugleich die Verpflichtung, nebenberufliches Mitglied der Werkfeuerwehr und Ersthelfer zu werden. Bei Letzterem sind ihnen die hauptberuflichen Feuerwehrleute freilich eine ganze Strecke voraus. Da gibt es keine Schicht ohne mindestens einen ausgebildeten Rettungssanitäter, der auch weiß, was man mit dem Rettungstransportwagen anfangen kann, der in der Fahrzeughalle steht.

Dass die Mitarbeiter der Feuerwachen Langeweile hätten, nötigt weder Baldermann noch Gürtler auch nur ein Lächeln ab. Denn neben Weiterbildung und Training der eigenen Leute und aller Mitarbeiter sind die hauptberuflichen Kräfte in die wirtschaftlichen Aufgaben des Unternehmens einbezogen. Dazu gehören nicht nur die Sicherung bei und nach Schweißarbeiten oder die Brandbekämpfung und Kontrollen bei Anlagen-Stillstand, sondern auch Reinigungsarbeiten mit feuerwehrtypischer Technik sowie die Prüfung von Fallschutzmitteln wie Sicherheitsgurten, aller Feuerlöscher im Betrieb und jeder einzelnen Leiter.