1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Weber International Packaging: Weber International Packaging: Starthilfe aus fernem Kanada

EIL

Weber International Packaging Weber International Packaging: Starthilfe aus fernem Kanada

Von Yvette Meinhardt 27.08.2003, 15:50

Weißenfels/MZ. - Anlass für eine erste Bilanz des jungen Unternehmens war am Mittwoch die Stippvisite des Landrates. "Regelmäßig besuche ich Firmen der Region, die nicht jeden Tag im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen", sagte Rüdiger Erben. Manches Mal sei er erstaunt, welche Aktivitäten sich hinter alten Mauern verbergen. Fünf neue Maschinen stehen in der Halle, zwei weitere folgen noch in diesem Jahr.

"Die Anlagen kommen aus Kanada, genauer gesagt von unserem Mutter-Unternehmen Weber International Packaging in Montreal", erzählt Sondershausen die Firmen-Geschichte. Mister Weber machte sich für den europäischen Standort stark. Vor zwei Jahren reiste Sondershausen nach Montreal, schaute sich im Mutter-Unternehmen um, lernte die neue Technologie der Kunststoff-Verarbeitung kennen. Das lose Granulat wird maschinell erwärmt, verflüssigt sich, wird dann zu der gewünschten Form aufgeblasen. Im Zehn-Sekunden-Takt verlassen leere Flasche die Maschine. Rund um die Uhr im Drei-Schicht-Betrieb. Eine Million Flaschen im Monat.

"Bisher kamen die Flaschen per Container aus Kanada nach Europa, wurden anschließend von verschiedenen Firmen der Kosmetik- und Reinigungsmittel-Branche abgefüllt. Jetzt produzieren wir diese Verpackungen", erklärt Sondershausen den Weg zur neuen Firma. Flaschen in drei verschiedenen Farben verlassen beim MZ-Besuch die Produktionsstätte. Diese reisen per Lkw zum Abfüllen nach Luxemburg. Und in ein paar Wochen kann man das Endprodukt bei Aldi - auch in Weißenfels - kaufen. Andere Flaschen wandern quer durch Deutschland, nach England, Bulgarien und Polen beispielsweise.

Mit geschärftem Blick besucht der Chef jetzt Drogerie-Märkte und Kaufhallen. "Auf diesem Deo-Roller beispielsweise steht auf dem Boden der Schriftzug Weber, bei anderen Erzeugnissen findet man die Abkürzung WIPC", führt der Mann aus Naumburg die Flaschen vor. In der benachbarten Halle lagern riesige Kartons aus New York, einem weiteren Sitz der Firma. Bislang kommen die Deo-Roller noch aus Übersee. Bald soll in Weißenfels die neue Produktionslinie stehen.

Die Auftragsbücher sind voll. Die Anlagen bis Dezember ausgebucht. Auch das ein Verdienst der kanadischen Mutter. "Wir müssen uns erst einmal auf den Aufbau der Produktion konzentrieren, auf Qualitätssicherung und -kontrolle. In ein zwei Jahren werden wir selber auf den Markt gehen und nach eigenen Kunden suchen", blickt Sondershausen in die Zukunft. Und irgendwann einmal könnte das Unternehmen gut 50 Arbeitnehmer beschäftigen. Doch bis dahin scheint es noch ein weiter Weg.

Email-Adresse unter [email protected]