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Was wurde eigentlich aus? Was wurde eigentlich aus?: Ehemaliger Zeitzer Bürgermeister Henrik Otto im Interview

09.02.2017, 10:27
Henrik Otto war Bürgermeister in Zeitz und ist jetzt Vorstandsvorsitzender der Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd.
Henrik Otto war Bürgermeister in Zeitz und ist jetzt Vorstandsvorsitzender der Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd. Hartmut Krimmer

Zeitz - Der ehemalige Zeitzer Bürgermeister Henrik Otto hat die Stadt am 31. August 2016 verlassen, um neuer Vorstandsvorsitzender der Anstalt Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd (awsas) zu werden.

Was der ehemalige Zeitzer Bürgermeister Henrik Otto heute macht und wie er mit der Stadt bis heute verbunden ist

Otto war bei den Zeitzern sehr beliebt. Deshalb wollen natürlich auch viele wissen, wie es ihm jetzt geht und ob er noch Kontakte nach Zeitz hat. Darüber und über aktuelle und anstehende Änderungen in der Abfallwirtschaft und auf Wertstoffhöfen sprach Angelika Andräs mit ihm.

Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Gewerbetreibenden im Burgenlandkreis ist die Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd. „Über unser Servicetelefon 034445/22 30 stehen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu den Sprechzeiten für alle Fragen rund um das Thema Abfall, Vermeidung, Verwertung, Behälterservice und auch Abfallberatung zur Verfügung“, erklärt Vorstandschef Henrik Otto.

Die Annahme von Aufträgen für die Sammlung von Sperrmüll und Elektrogeräten erfolgt unter der Nummer 034445/2 23 41. Natürlich gibt es ebenso die Möglichkeit, sich auf der Internetseite www.awsas.de zu informieren.

Eine Besonderheit ist die Gelbe Tonne, hier ist die Egsas als Vertragspartner der Dualen Systeme unter 034445/2 28 25 , -26 der Ansprechpartner.

Sind Sie angekommen in Ihrer neuen Tätigkeit?
Otto: Ich bin hier sehr freundlich begrüßt worden und bin angekommen. Seit 1. September 2016 bin ich ja bereits hier in der Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd tätig. Dankbar bin ich für die sehr gute Einarbeitung durch Herrn Mock, der bis zum 31. Dezember 2016 als Vorstandsvorsitzender tätig war.

Wie groß ist die Umstellung zur kommunalen Tätigkeit als Bürgermeister in Zeitz?
Otto: Die Abfallwirtschaft ist ein Unternehmen des Burgenlandkreises. Da sowohl die Landkreise wie auch Städte, Gemeinden und Verbandsgemeinden Kommunen sind, bin ich demnach von Kommune zu Kommune gewechselt. Ich bin nach wie vor in der sogenannten „kommunalen Familie“ tätig. Unser Verwaltungsrat, dem Mitglieder des Kreistages und unser Landrat Götz Ulrich als Vorsitzender angehören, berät und trifft wesentliche Grundentscheidungen für das Unternehmen. Dies betrifft beispielsweise unseren Wirtschaftsplan.

War Ihre Tätigkeit vorher nicht abwechslungsreicher?
Otto: Die Aufgaben der Abfallwirtschaft sind sehr abwechslungsreich. Wir arbeiten an mehr als zehn Standorten in allen Teilen des Burgenlandkreises. Dabei betreiben wir nicht nur die Wertstoffhöfe und Grün- und Astschnittplätze, sondern auch Kompostierungsanlagen und eine Deponie in Nißma. Gemeinsam mit dem kompetenten und motivierten Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird der Betrieb der Anlagen gesichert und weiterentwickelt.

Eine wichtige Aufgabe ist dabei der Service für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Gewerbebetriebe des Burgenlandkreises. Wichtig zu wissen ist, dass zur kommunalen Abfallwirtschaft des Burgenlandkreises auch die Tochterunternehmen EGSAS und Bio Komp-SAS GmbH gehören.

Ist denn Ihre fundierte juristische Ausbildung bei Ihrer neuen Tätigkeit von Nutzen?
Otto: Unbedingt, unser Handeln wird durch einen Rahmen von Gesetzen, Verordnungen und Satzungen vorgegeben. Insbesondere die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern sich in immer kürzeren Zeiträumen. Meine juristische Ausbildung und auch meine beruflichen Erfahrungen in Kommunen des Burgenlandkreises sind mir hier sehr von Nutzen.

Was haben Sie zurzeit auf Ihrem Schreibtisch?
Otto: Derzeit schreiben wir unser Abfallwirtschaftskonzept für die Jahre 2017 bis 2022 fort. Dies ist eine wichtige Weichenstellung für die künftige Entwicklung. Außerdem führen wir ein Pilotprojekt zur Astschnittsammlung an Wohngrundstücken in den Städten Hohenmölsen und Lützen durch. Die Ergebnisse werden Einfluss auf künftige Entscheidungen zu unserem Leistungsangebot haben. Und im ersten Halbjahr 2017 wollen wir zwei wichtige Baumaßnahmen fertigstellen: Einerseits wird an der Deponie Nißma ein großer Randdamm errichtet und andererseits auf dem dortigen Kompostplatz eine Lagerhalle.

Müllentsorgung: Was sich in diesem Jahr für die Bürger ändert

Ändert sich in diesem Jahr etwas Grundlegendes für die Bürger?
Otto: Der Abfallkalender 2017 wurde allen Haushalten Ende 2016 zugestellt. Darin ist ersichtlich, dass unser bewährtes System fortgesetzt wird.

Die Verpackungsverordnung läuft im Burgenlandkreis im nächsten Jahr aus. Was könnte sich dann ändern?
Otto: Derzeit ist die Verpackungsordnung geltendes Recht. Im Gesetzgebungsverfahren im Bundestag befindet sich ein Verpackungsgesetz, welches die Verpackungsordnung ablösen soll. Ich hoffe, dass dieses Gesetz so zur Verabschiedung kommt, dass es uns bessere Einflussmöglichkeiten auf den Entsorgungsrhythmus der Gelben Tonne ermöglicht. Dazu werden wir die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten.

Wie sieht es mit den Kosten der Müllentsorgung aus?
Otto: Unsere Aufgabe besteht auch darin, die Kosten im Blick zu behalten. Bereits im Abfallwirtschaftskonzept, welches im ersten Halbjahr 2017 in den Gremien des Burgenlandkreises bis zum Kreistag und natürlich in unserem Verwaltungsrat beraten wird, wollen wir weitere Potenziale zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit aufzeigen.

Gibt es Neuerungen auf dem Wertstoffhof in Zeitz?
Otto: Ende 2016 haben wir mit der Getrenntsammlung von Druckerpatronen auf den Wertstoffhöfen begonnen. Das dient dem Ziel einer weiteren Erhöhung der Wiederverwertungsquote für Rohstoffe in den Patronen.

Als Bürgermeister in Zeitz hatten Sie ja regelmäßig Kontakt zu den Bürgern. Fehlt Ihnen das?
Otto: Im Gegenteil, jetzt habe ich regelmäßig Kontakt mit den Einwohnern und Gewerbetreibenden des gesamten Burgenlandkreises.

Bleiben Sie Zeitz verbunden?
Otto: Mein Tätigkeitswechsel ändert nichts an meiner privaten Verbundenheit zu Zeitz. Ich unterstütze in vielerlei Hinsicht gemeinnützige Aktivitäten in Zeitz und Umgebung. Einen kleinen Beitrag zum positiven Stadtbild leiste ich mit der Pflege meines Weinbergteils an der Rothestraße. Ich würde mich freuen, wenn wir Freizeitwinzer zum Zuckerfest 2017 interessierten Festbesuchern wieder eine Kostprobe des „Zeitzer Franziskus“ anbieten könnten. (mz)