Volle Leistung an 103 Tagen
Zeitz/MZ. - Die beiden Verantwortlichen können mit der Kampagne 2005 der Südzucker AG, die mit dem zweiten Weihnachtsfeiertag in Zeitz zu Ende ging, wahrlich zufrieden sein. Denn nicht nur das Wetter passte, sondern auch der Rübenertrag, der auf den Feldern heranwuchs.
Rund 57 Tonnen je Hektar Anbaufläche sind in diesem Jahr auf jenen Feldern gewachsen, von denen Rüben nach Zeitz transportiert wurden. Und die bescherten dem Werk ein Ergebnis, das zu den besten in seiner Geschichte gehört. 103 Tage lang wurden frische Rüben im Werk Zeitz verarbeitet, 1,25 Millionen Tonnen insgesamt. Die tägliche Verarbeitung lag bei mehr als 12 300 Tonnen. "Nach der Restrukturierung unserer Gebietsdirektion und Werkschließungen in Straußfurt, Löbau und Delitzsch soll die 100-Tage-Kampagne und damit eine hohe Werksauslastung Standard sein", sagt Vierling. Und Saueregger ergänzt zufrieden: "Die 2005er Kampagne entspricht unseren Zielvorstellungen."
Was den Zuckergehalt der Rüben und deren Qualität betrifft, so sind die "Zuckerkocher" sogar des Lobes voll. Mit einem durchschnittlichen Zuckergehalt von 18,65 Prozent liegen sie in diesem Jahr über dem langjährigen Durchschnitt. Zudem lasse sich die Rübe besser ausbeuten und verarbeiten als in den vergangenen Jahren, was sich in einem geringeren Verbrauch von Hilfsstoffen widerspiegele.
Zudem hat Südzucker in diesem Jahr in Zeitz einen Pilotversuch erfolgreich bewältigt. Als erster Standort praktizierte man hier die Anfuhr der Rüben an sieben Tagen der Woche. "Wir haben auf diese Weise die Häufung des Lkw-Verkehrs zum Wochenende abgebaut und geringere Laster-Standzeiten auf dem Rübenhof erreicht", erklärt Vierling. Ein weiterer Effekt sei eine geringere Lagerhaltung gewesen, was den Rüben und deren Qualität bei der Verarbeitung gut bekommen sei.
Dennoch gibt es 2005 bei den Zuckerproduzenten und Rübenanbauern nicht nur Freude. Dafür sorgten die EU-Landwirtschaftsminister mit ihrem Beschluss zur Reform der europäischen Zuckermarktordnung. Der bringt für alle, die mit Zuckerrüben in Deutschland ihr Geld verdienen, Einschnitte mit sich. Eine Konsequenz: Rübenmengen über die genehmigten Quoten hinaus werden - anders als bisher - künftig keine Abnahme mehr finden.