Unglück in Droyßig Unglück in Droyßig: Familie Uhlrich erfährt nach Brand viel Hilfe

droyssig - Die Droyßiger Familie Uhlrich ist bei einem Wohnhausbrand Anfang Dezember um ein Haar an einer Katastrophe vorbei geschrammt. „Ich vermag es mir gar nicht auszumalen, wenn es nur ein paar Stunden später gebrannt hätte und wir bereits geschlafen hätten“, sagt Peggy Uhlrich. Doch zum Glück war die Verkäuferin zu dieser Zeit auf der Arbeit. So wie ihr Mann Hans-Peter Uhlrich auch. „Ich war gerade auf der Autobahn zwischen Nürnberg und München unterwegs, als ich einen Anruf von Freunden erhielt. Es brennt, hieß es und ich kehrte sofort um“, erzählt der Familienvater.
Mittlerweile steht fest, ein technischer Defekt war die Ursache für den Brand im Dachgeschoss. Die Ermittlungen sind abgeschlossen, das Haus jedoch nicht bewohnbar. Es gibt noch keinen Strom, kein Wasser und keine Heizung.
Unterkunft bei den Schwiegereltern
Die Familie mit dem kleinen Jungen war vor anderthalb Jahren in die Dachgeschoss-Wohnung am Lerchenfeld eingezogen, hatte es sich auf 72 Quadratmetern gemütlich gemacht. „Wir fühlten uns so richtig wohl in unserem kleinen Reich“, sagt Peggy Uhlrich. Sie stammt aus Droyßig, gemeinsam mit ihrer Familie will sie auch in Droyßig bleiben. Doch nach dem Brand zog sie erst einmal zu den Schwiegereltern nach Rasberg. Dort ist genügend Platz für die ganze Familie.
„Hauptsache, es ist niemandem etwas passiert“, sagt Hans-Peter Uhlrich. Besonders schlimm sei es jedoch für ihren fünfjährigen Sohn Hannes gewesen. „Er vermisst all sein Spielzeug, und wir seine Sachen wie die ersten selbst gemalten Bilder, Bastelarbeiten und natürlich jede Menge Fotos“, erzählen die Eltern. Doch gleich nach dem Brand sei ihnen eine unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft begegnet. „Wir hatten nur noch die Sachen, die wir an diesem Tag direkt am Körper getragen haben, also keinerlei sonstige Wechselbekleidung, keinen Hausrat, nichts. Natürlich waren auch jegliche Dekoartikel für Weihnachten und Geschenke verbrannt“, erzählt das Paar. Freunde und Bekannte halfen sofort, starteten einen Aufruf im Facebook und sammelten für die Familie. „Wichtig war uns, das Weihnachtsfest so schön wie möglich für unseren Sohn zu gestalten, und das ist uns gelungen“, sagen die beiden heute. „Droyßig ist für uns das beste Dorf mit den besten Freunden, auf alle Fälle bleiben wir hier.“
Suche nach einer neuen Wohnung
Für die Familie steht allerdings fest, dass sie nicht wieder in das Mehrfamilienhaus am Lerchenfeld einziehen kann. Stattdessen sucht sie nach einer neuen Wohnung in Droyßig. Doch der Umzug wird sich wohl noch bis zum Frühjahr hinziehen. „Wir haben eine gute Versicherung, doch die Bearbeitung dauert. Wir wissen noch nichts genaues, können also nicht loslaufen und Möbel kaufen“, sagt Peggy Uhlrich. Für sie war es jedoch wichtig, möglichst schnell wieder arbeiten zu gehen.
„In der Vorweihnachtszeit herrscht in allen Kaufhallen Hochbetrieb, da wollte ich meine Kollegen nicht hängen lassen, zumal sie mich in den schweren Tagen so wunderbar unterstützt haben“, sagt die Verkäuferin. Auf der anderen Seite sei die Arbeit eine gute Ablenkung von der ganzen Katastrophe. „Mir sitzt der Schreck immer noch tief im Nacken. Als wir Tage später ein erstes und letztes Mal in unserer alten Wohnung waren, drehte sich mir das Herz um. Alles war komplett schwarz und verrußt, alles war plötzlich nicht mehr nutzbar und wir standen vor dem Nichts“, sagt Hans-Peter Uhlrich. (mz)