Umfrage in Reisebüros: Umfrage in Reisebüros: Wohin die Zeitzer 2017 reisen wollen

Zeitz - Schneematsch, grauer Himmel und Temperaturen um den Gefrierpunkt: Bei den derzeitigen Wetterverhältnissen dürften viele gedanklich in die Ferne schweifen - und zumindest schon einmal darüber nachdenken, wohin es in wenigen Monaten in den Urlaub gehen soll. Doch welche Reiseziele sind bei den Zeitzern in diesem Jahr besonders gefragt? Welche werden eher gemieden? MZ-Mitarbeiterin Christiane Rasch hat in drei Reisebüros der Stadt nachgefragt:

Reisebüro Elstertal

Beim Reisebüro Elstertal herrscht derzeit Hochbetrieb. „Wegen Frühbucherrabatten ist bei uns im Januar und Februar Hauptbuchungszeit“, sagt Anke Herrmann, Inhaberin des Reisebüros. Hoch im Kurs liegen laut Herrmann Griechenland, die Kanarischen Inseln und die Balearen. Auch Fernreisen in die Karibik und nach Asien würden von den Kunden aktuell häufig gebucht.

Zunehmend wieder gefragt sei auch die Türkei. Von Reisen nach Istanbul rät Anke Herrmann aufgrund der unsicheren politischen Lage ab. Anders sehe es entlang der Mittelmeerküste aus. Aus Sicht der Touristikerin gebe es an der türkischen Riviera keine Probleme. „Man hört durch die Anschläge viel Negatives in den Medien“, sagt Anke Herrmann. Kunden, die vor Ort gewesen seien, hätten jedoch nur Positives berichtet.

Der Erfahrungsaustausch sei für viele Kunden ein wichtiger Punkt. Zwar informierten sich viele im Internet, um Preise zu vergleichen, buchten dann aber doch im Reisebüro. „Wir sind die Experten und sagen, worauf man achten sollte“, erklärt Anke Herrmann. Spätestens wenn eine Reise unverhofft storniert werden muss, könnten bei Buchungen im Internet Probleme auftreten. Im Reisebüro sei das deutlich unkomplizierter. Da punkte die persönliche Beratung deutlich gegenüber dem Internet.

Reiseland Zeitz

Auch im Reisebüro Reiseland Zeitz gewinnt das Land wieder an Beliebtheit. „Die Türkei wird nicht mehr so verteufelt. Die Leute lassen sich nicht mehr abschrecken“, erklärt Filialleiterin Christiane Seyfarth. Das hänge damit zusammen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis top sei. Ob Strände, Hotels oder Service - für dasselbe Geld bekomme man nirgendwo sonst so viel geboten.

Daneben seien aber auch andere Mittelmeerländer wie Spanien und Kroatien nach wie vor gefragt. Erstmals nehmen auch die Buchungen für Marokko wieder zu. Tunesien hingegen spiele in diesem Jahr keine Rolle. „Seit den Anschlägen ist Tunesien von der Reise-Landkarte so gut wie verschwunden“, so Christiane Seyfarths Eindruck.

Auf die Frage, was bei der Kundschaft ihres Reisebüros momentan besonders beliebt ist, überlegt sie nicht lange: „Kreuzfahrten, Kreuzfahrten, Kreuzfahrten.“ Die Gründe für die hohe Nachfrage liegen nach Ansicht der Touristikerin auf der Hand: „Man reist unheimlich komfortabel und bekommt gleichzeitig noch unheimlich viel zu sehen. Das ist unvergleichlich.“ Darauf seien längst auch jüngere Menschen gekommen, die Schiffsreisen zunehmend für sich entdeckten.

Je nach Anbieter würden die Preise stark variieren. Jedoch seien viele Reisen, etwa Richtung Skandinavien, durch das Mittelmeer oder in die Karibik, inzwischen erschwinglich.

Tinas Reisebüro Zeitz

Kreuzfahrten werden auch in Tinas Reisebüro in der Schützenstraße stark nachgefragt, erklärt Mitarbeiterin Ina Förster. Daneben gebe es in diesem Jahr keine außergewöhnlichen Trends bei den Urlaubsbuchungen. „Nach wie vor gerne gebucht werden Thailand, Spanien und Griechenland“, sagt Ina Förster. Zurückhaltung beobachte sie bei Stammkunden, die in den vergangenen Jahren stets in die Türkei gereist sind. „Viele sind vorsichtig und sagen schon von selbst, dass sie in diesem Jahr lieber woanders hin wollen.“

Generell beobachte Förster, dass viele Kunden deutlich besser informiert sind als früher. Viele kämen bereits mit konkreten Vorstellungen und Angeboten ins Reisebüro. Obwohl das Internet nach wie vor eine Konkurrenz darstelle, setzten viele nach wie vor auf die persönliche Beratung. Das hänge auch damit zusammen, dass sich die Preise für Reisen - ob online oder im Reisebüro - in der Regel kaum noch unterscheiden würden. (mz)