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Umbauarbeiten in Profen Umbauarbeiten in Profen: Dieser Bahnhof ist der Albtraum aller Reisenden

Von claudia petasch 10.12.2015, 09:55
Ein Teil des Treppenaufgangs am Bahnhof in Profen ist abgesperrt. Auch der noch zur Verfügung stehende Teil ist in keinem guten Zustand.
Ein Teil des Treppenaufgangs am Bahnhof in Profen ist abgesperrt. Auch der noch zur Verfügung stehende Teil ist in keinem guten Zustand. Marco Junghans Lizenz

Profen - Für Zugreisende ist der Bahnhof in Profen ein Albtraum. Und das wird er vorerst auch bleiben. Denn der geplante Bau eines barrierefreien Zugangs zu den Bahnsteigen und eine damit verbundene Aufwertung des Areals rücken in weite Ferne. Für jene, die nicht gut zu Fuß sind, Rollator oder Rollstuhl nutzen, selbst für Mütter mit Kinderwagen und Reisende mit Gepäck, gestaltet sich der Weg zu den Gleisen weiterhin als unüberwindbares Hindernis. Der Weg führt über in die Jahre gekommene Treppen und durch einen dunklen Tunnel, in dem nach Aussagen von Bahnreisenden immer wieder die Beleuchtung ausfällt.

Keine Änderung in Sicht

Für die Fahrgäste wird sich an dem schlechten Zustand aber erst einmal nichts ändern. Denn vor kurzem teilte die Deutsche Bahn auf Anfrage der Gemeinde Elsteraue mit, dass sie die Realisierung und Finanzierung des Bauvorhabens aus einem Zusatzprogramm des Bundes angemeldet habe. Rund eine Million Euro würden die Maßnahmen kosten. „Eine Bestätigung des Zusatzprogrammes seitens des Bundes steht noch aus“, so der Elsteraue-Bürgermeister Manfred Meißner (parteilos) enttäuscht. Das heißt, ob Geld vom Bund fließt und das Ziel, bis Ende 2018 alles umgebaut zu haben, gehalten werden kann, ist unklar.

Dabei täte dem Bahnhof eine Aufwertung gut und könnte für den ein oder anderen das Bahnfahren attraktiver machen. Denn der Gesamtzustand des einzigen Bahnhaltepunktes in der Gemeinde Elsteraue ist erschreckend. „Das sieht doch aus wie im Krieg“, sagt Andrea Kabisch aus Bornitz. An den Treppenstufen hat der Zahn der Zeit genagt, sie sind stellenweise kaputt, das Geländer ist verbogen oder fehlt ganz. Unkraut wuchert, die Wände sind mit Grafitti besprüht, in den Mauern sind Risse, alles macht einen ungepflegten, verwahrlosten Eindruck.

Wie es mit dem Bahnhof weitergehen soll, lesen Sie auf Seite 2.

Wichtige Schnittstelle

Wenngleich nicht Hunderte Fahrgäste täglich in Profen ein- und aussteigen, so ist der Bahnhof eine wichtige Schnittstelle im öffentlichen Nahverkehr des Burgenlandkreises. Es halten Züge aus Zeitz und Leipzig, auf dem Vorplatz kommen Busse an, die nach Hohenmölsen, Weißenfels, Zeitz und über die Dörfer fahren. Aus diesem Grund gibt es die Pläne, das Areal umzugestalten und barrierefrei zu machen. Doch die dümpeln seit Jahren nur auf dem Papier vor sich hin.

Bereits 2011 wurden sie von der Deutschen Bahn und dem Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (Nasa) vorgestellt. Bis Ende 2012 sollten das marode Empfangsgebäude verschwinden, ein barrierefreier Zugang über die Gleise entstehen und der Mittelbahnsteig erneuert werden. Passiert ist nicht viel. „Nur die Gemeinde hat ihren Anteil erledigt, das Empfangsgebäude abgerissen und den Vorplatz umgestaltet“, sagt Kabisch, die für die CDU im Gemeinderat sitzt. Der Zeitplan wurde von der Bahn und der Nasa auch korrigiert, inzwischen ist von der Umsetzung bis Ende 2018 die Rede. „Doch daran glaube ich noch nicht so richtig“, so Kabisch. Auch Profens Ortsbürgermeisterin Elke Lorenz (Bürgerliste Elsteraue) ist enttäuscht über den schleppenden Fortschritt und bedauert, dass der Ort ein so schlechtes Aushängeschild hat.) (mz)

Der Bahnhof in Profen ist nicht barrierefrei. Das haben schon 2014 die Mitglieder des Behindertenbeirates Burgenlandkreis kritisiert. Hans-Eberhard Schigold schaute sich den Bahnhof in Profen an.
Der Bahnhof in Profen ist nicht barrierefrei. Das haben schon 2014 die Mitglieder des Behindertenbeirates Burgenlandkreis kritisiert. Hans-Eberhard Schigold schaute sich den Bahnhof in Profen an.
Archiv/Hartmut Krimmer Lizenz