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Ulrike Ullrich liebt Hunde und macht Hobby zum Beruf

Von UTA KUNICK 20.05.2010, 17:30

GLADITZ/MZ. - Was der Besucher nicht merkt, Henry war ein Problemhund. Der Sheltie ließ anfangs niemanden an sich heran. Ulrike Ullrich hat ihn gezähmt. Der Vierbeiner, der aussieht wie ein zu heiß gewaschener Collie, ist jetzt gut erzogen. Das spricht für die junge Frau, deren Herz an Hunden hängt. Deshalb machte die 31-Jährige ihr Hobby zum Beruf und eröffnete vor fünf Jahren das Hundezentrum Pfotentreff am Grazilbach in Galditz. "Am Anfang habe ich nur Einzelausbildung für Hunde angeboten", erzählt die gebürtige Quedlinburgerin. Später gesellten sich Gruppentraining, die Begleithundeausbildung und Agility dazu. Nicht zu vergessen die Welpenschule, die sich großer Nachfrage erfreut. Schon als Kind mochte Ulrike Ullrich Hunde und führte immer die Vierbeiner aus der Nachbarschaft aus. Mit zwölf Jahren bekam sie endlich einen eigenen Hund. Zwar nicht den gewünschten Schäferhund, dafür einen vom Vater favorisierten Boxer. "Das war mir immer noch lieber als keiner."

Doch der Boxer wurde zum Problem. Er folgte nur auf dem Hundeplatz aufs Wort. Sonst machte er, was er wollte. "Ein Stachelhalsband schafft garantiert Abhilfe", rieten ihr damals die Sportfreunde vom Hundeverein. Ein Stachelhalsband kommt für Ulrike Ullrich aber bis heute nicht in Frage. Das ist in ihren Augen Quälerei. Genau so wenig hält sie von Schlägen und lauten Schreien. Ulrike Ullrich schaute sich nach einem anderen Verein um. Dort lernte sie eine Gleichgesinnte kennen, die als Hundeausbilderin tätig war. "Sie hat mir viel beigebracht", erzählt sie. Was die Berufswahl betrifft, wollte Ulrike Ullrich schon immer mit Tieren zu tun haben. Tierpflegerin schwebte ihr vor, oder Hundeführerin beim Zoll beziehungsweise bei der Polizei. Als das nicht klappte, visierte sie die Hunde-Trainerausbildung an. Zunächst legte sie den Schein für die Grundausbildung ab. Die Trainerausbildung für Familienhunde und für das Welpentraining schlossen sich an. Derzeit arbeitet sie an dem Trainerschein für die Agility-Ausbildung. Agility ist einen Geschicklichkeitslauf, bei dem der Hundeführer seinen Hund ohne Leine und Halsband nur mit Hilfe von Stimme und Körpersprache durch einen Hindernisparcours führt. Ihre Shelti-Hündin Sunny hat das ganz gut drauf und Henry ist auf dem besten Weg dahin. "Leute, die ein richtiges Problem mit Hunden haben, scheuen sich meistens davor, einen fachlichen Rat einzuholen. Viele denken, sie haben versagt", erzählt die Chefin der Hundeschule.

Hundebesitzer, die sich bei ihr im Hundezentrum melden, haben meistens ganz alltägliche Probleme mit ihren Vierbeinern. "Die Hunde ziehen an der Leine, kläffen andere an oder bleiben nicht dort liegen, wo sie sollen", sagt Ulrike Ullrich. Um diese und andere Fehler auszubügeln, bietet die 31-Jährige Gruppen- und Einzeltraining an. Letzteres auch beim Hundebesitzer zu Hause. Stadttraining zählt ebenfalls mit dazu, damit der Vierbeiner lernt, wie er sich in der Fußgängerzone unter vielen Menschen verhalten muss. Selbst ein Tierparkbesuch steht mit auf dem (Erziehungs)-Programm. Wichtig ist, dass das Gelernte täglich Zuhause angewendet wird. "Das Zusammenleben von Mensch und Hund muss täglich gelebt und geübt werden", sagt Ulrike Ullrich, die Mitglied im Deutschen Schäferhundeverein, Ortsgruppe Granschütz, ist und mit Gleichgesinnten den Agility-Team-Pfotentreff ins Leben gerufen hat.