Uichteritzer Geschichte Uichteritzer Geschichte: Eine Heimatstube vor dem alten Backofen?
Uichteritz/MZ. - Eine kleine Heimatstube in der alten Bäckerei im Ortszentrum, in der ein Stück Uichteritzer Geschichte erhalten werden soll, schwebt Bürgermeister Wolfgang Kurtze vor. Dort, wo noch die Vorderfront eines alten Backofens erhalten ist, könnte man wichtige Zeugnisse der Vergangenheit für die Nachwelt zugänglich machen.
Zuvor hatte sich Kurt Lindner, der sich für ein Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges stark gemacht hatte, zur Geschichte des Ortes geäußert. Der Senior war schon immer historisch interessiert, hatte nach 1945 auch eine Schulchronik abgeschrieben und eine eigene Chronik begonnen. Weil ihm das später als "politisch zu gefährlich" erschien, habe er es sein lassen und erst nach der Wende wieder mit dieser Arbeit begonnen.
Inzwischen sei ein dicker Ordner zur Hälfte gefüllt, und von Einwohnern habe er Bilder erhalten, kopiert und prompt zurückgegeben. Lindner erinnerte an einige Episoden. So unter anderem daran, dass man nach dem Krieg die Splittergräben auf dem Fußballplatz an der "Saaleperle" wieder zugefüllt habe. Doch als dann gespielt werden sollte, sei die Fläche inzwischen als Kartoffelfeld genutzt worden.
Gemeinderat Joachim Hornickel betonte, dass nur einer, der sich mit so etwas beschäftige, einschätzen könne, mit wieviel Enthusiasmus und Zeit das verbunden ist. Und er ergänzte, dass im Ort zwar einiges passiert, aber nicht aufgeschrieben worden sei. Hornickel verwies darauf, dass nun die Namen am Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges an der Kirche entziffert seien. Sie sollen in Zukunft wieder lesbar gemacht werden. Der Bürgermeister äußerte, dass über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zwar nach der Wende eine Chronik entstand, diese aber vervollständigt werden müsste.