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Traktor schiebt Schnee von den Gemeindestraßen

Von Karin Großmann 15.02.2005, 19:09

Haynsburg/MZ. - Schneit es bereits in der Nacht, ist der Goßraer ab vier Uhr auf den Beinen. Der "ZT" steht auf der Haynsburg bereit, Splitt zum Abstumpfen ist bereits geladen. Die Umfahrung von Katersdobersdorf sei zuerst dran. Die Ortsdurchfahrt wird nicht geräumt, weil sie so steil und schmal ist. Doch das wissen die Einwohner, parken ihre Fahrzeuge nahe der Ortsausfahrt. Nach Goßra, Raba, Sautzschen, Haynsburg fährt er weiter. Der Traktor sei für die Straßenverhältnisse auf den Haynsburger Gemeindestraßen wie geschaffen, besser als ein "Multicar". "Die Nebenstraßen in der Gemeinde werden nicht geräumt, das sei nicht zu schaffen. Deshalb sind sie beizeiten mit "Eingeschränkter Winterdienst" ausgeschildert, damit Anwohner und Ortsunkundige Bescheid wissen.

Morgens um vier treffe er zwar kaum jemanden. Gegen 6 Uhr dann beleben sich die Straßen. Da möchte der 43-Jährige, der seit 1987 in Haynsburg als Gemeindearbeiter angestellt ist, die erste Tour beenden. Zwei bis zweieinhalb Stunden brauche er dafür, wenn keine Probleme auftreten.

Fußwege werden von den Anwohnern gefegt. Deren Einsatz lobt der Gemeindearbeiter, auch wenn es welche gibt, die sich beim Bürgermeister beschweren, weil er ihnen Schnee in die frisch gefegte Einfahrt schiebt. Auf öffentlichen Wegen rücken eine Gemeindearbeiterin und drei über Ein-Euro-Jobs Angestellte dem Schnee zu Leibe.

Das seien eigentlich dieselben Leute, die sich in der warmen Jahreszeit um die Grünflächen und die Rasenmahd in der Gemeinde kümmern. Flächen dafür gebe es genug. Ob er lieber den Schnee von der Straße räumt oder Gras mäht, ist dem gelernten Maurer eigentlich egal. "Die eine Arbeit ist so gut wie die andere, im Sommer nur das Wetter schöner", schmunzelt er.