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Tödliches Familiendrama in Nißma Tödliches Familiendrama in Nißma: Mann hat seine Frau erwürgt

Von Angelika Andräs 29.12.2015, 12:17
Der Blick über die Dorfstraße zum Grundstück in Nißma, wo die Familientragödie am zweiten Weihnachtsfeiertag ihren Lauf nahm.
Der Blick über die Dorfstraße zum Grundstück in Nißma, wo die Familientragödie am zweiten Weihnachtsfeiertag ihren Lauf nahm. Hartmut Krimmer Lizenz

Nissma - Das Ermittlungsverfahren zu der Familientragödie am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Elsteraue ist abgeschlossen. Nach der Obduktion der beiden Toten von Nißma steht für die Ermittler fest, dass die 65 Jahre alte Frau von ihrem gleichaltrigen Mann erwürgt wurde. Das bestätigt der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Naumburg, Hans-Jürgen Neufang. Außerdem, so der Oberstaatsanwalt, sei ein Abschiedsbrief des Mannes gefunden worden. Zu dessen Inhalt könne er natürlich mit Verweis auf das Briefgeheimnis, das über den Tod hinaus gelte, nichts sagen.

Für die Staatsanwaltschaft sind die Ermittlungen zu dem Tötungsverbrechen mit anschließendem Selbstmord des Täters damit abgeschlossen. „Unsere Aufgabe als Ermittlungsbehörde endet hier“, sagt Neufang, „da eine Beteiligung Dritter an diesem Tötungsdelikt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann. Wir müssten ja sonst gegen einen Toten ermitteln.“

Ohne näher auf den Inhalt des Briefes einzugehen, erklärte Neufang, dass es sich offensichtlich nicht um einen gemeinsam begangenen Selbstmord handele. „Es ist sicher, dass der Mann seine Frau getötet hat, aber es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Frau das gewollt hat.“ Nach dem Mord an seiner Frau hat sich der Täter erhängt. Ob er den Abschiedsbrief erst unmittelbar vor seinem Selbstmord geschrieben hat oder schon vorbereitet hatte, lasse sich nicht feststellen.

Der Abschiedsbrief gibt offensichtlich auch keinen Aufschluss darüber, warum es am zweiten Weihnachtsfeiertag zu der Tragödie kam. Der Mann hatte nicht nur seine Frau bei dem tätlichen Angriff getötet, sondern auch seine Tochter schwer verletzt. Sie konnte sich aber zu Nachbarn retten. Finanzielle Probleme hatte die Familie offenbar nicht. Dass hier Gründe für die Tat liegen könnten, habe keine Rolle gespielt, so Hans-Jürgen Neufang. Auch Nachbarn und Anwohner hatten wieder und wieder betont, dass es sich um eine sehr freundliche, nette Familie gehandelt habe, die sich zwar kaum am Dorfleben beteiligte, aber offenbar keine Probleme hatte. Es habe keinen Streit gegeben. Andere Gerüchte und Vermutungen, die im Ort die Runde machen, dass die Tat in Zusammenhang stehe mit dem Ausbau des Hauses, kann Neufang nicht bestätigen. „Darauf haben wir keine Hinweise.“ Und es spielt letztendlich auch keine Rolle: „Die Ermittlung von Motiven und Hintergründen der Tragödie ist nicht mehr unsere Aufgabe.“ (mz)

Blick über das Grundstück zum Wohnhaus der Familie.
Blick über das Grundstück zum Wohnhaus der Familie.
Hartmut Krimmer Lizenz
In Nißma geschah Weihnachten eine Familientragödie.
In Nißma geschah Weihnachten eine Familientragödie.
Hartmut Krimmer Lizenz
In diesem Haus ereignete sich die schreckliche Familientragödie.
In diesem Haus ereignete sich die schreckliche Familientragödie.
Andräs Lizenz
Blick zum Grundstück am Kiefernweg
Blick zum Grundstück am Kiefernweg
Hartmut Krimmer Lizenz
Ein Fahrzeug der Spurensicherung
Ein Fahrzeug der Spurensicherung
Pülicher/Symbol Lizenz