Von Abfällen ernährt Tierheim Zeitz: Katzen Gringo und Gretchen waren nur noch Haut und Knochen

Zeitz - Der Umzug des Zeitzer Tierheims in den Neubau an der Naumburger Straße rückt immer näher. Viele der in der MZ vorgestellten Tiere konnten inzwischen in ein neues, eigenes Zuhause umziehen, so dass ihnen der Umzugsstress erspart bleibt.
Für den einen oder anderen vierbeinigen Bewohner wünschen sich die Tierheimmitarbeiter und -helfer das auch. Zum Beispiel für Gringo und Gretchen. Ihr trauriges Schicksal erzählt Jacqueline Just, die Katzenfrau im Tierheim. „Das Schicksal dieser beiden zuckersüßen Katzen ist kaum zu glauben, aber im Tierheim erlebt man die grausamsten Geschichten“, meint sie, „Gretchen und Gringo kamen im Alter von knapp acht Wochen ins Tierheim.“
Grausame Geschichte: Katzen wurden mit Abfällen ernährt
Vom Veterinäramt eingezogen, waren sie nur Haut und Knochen. „Sie wurden mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit von Abfällen ernährt, so dass sich ihr Magen-Darm-System nicht beruhigen konnte“, so Just, „monatelang versuchten wir, die Katzen wenigstens so zu ernähren, dass sie sich körperlich entwickeln konnten.“
Das war schwer. Umso mehr man kaum etwas wirklich „behandeln“ konnte. „Diverse Stuhlproben bewiesen uns, dass die Tiere keine Parasiten oder Bakterien hatten. Mühsam haben wir durch verschiedene Medikamente die Darmflora wieder aufgebaut und mit einem Spezialfutter die kleinen Bäuche beruhigt.“
Die Katzen-Geschwister aus dem Zeitzer Tierheim dürfen nicht getrennt werden
Im Laufe des Wachstums der Kätzchen fiel auf, dass Gringo eines seiner Hinterbeine schont. Die Untersuchung zeigte, dass ein alter Knochenbruch nicht ordnungsgemäß zusammengewachsen ist. Verletzt worden war das Bein in den ersten Lebenswochen, ehe die Tiere ins Tierheim kamen. Doch es gab auch gute Neuigkeiten: Eine Begutachtung in einer Tierklinik ergab, dass Gringo mit diesem kleineren Handicap gut leben kann, wenn ihm ausreichend Bewegung zur Verfügung steht.
Die hat er, wenn er mit seinem Gretchen spielen kann oder Spielzeugmäusen hinterherjagt. Und im neuen Zuhause kann man auch mit diversen Beschäftigungsspielen oder einer Federangel schon viel tun.
Ja, das neue Zuhause. Das wünscht man den beiden weißen Notfellen, dem auffallend schwarz gezeichneten Katerchen und der dezent rot abgesetzten weißen Katze im Tierheim von ganzem Herzen. „Ihr ganzes Leben verbringen die beiden Geschwister nun schon im Tierheim“, bestätigt Jacqueline Just, „und da sie ein sehr inniges Verhältnis zueinander haben, können sie auch nicht getrennt werden.“
Zeitzer Tierheim sucht schönes Zuhause für Gretschen und Gringo
Wenn einer von Beiden nicht da ist, weil beispielsweise eine Fahrt zum Tierarzt ansteht, schildert sie ein Beispiel, frisst der andere nicht mehr und läuft aufgeregt schreiend hin und her.
„Jetzt suchen wir dringend ein schönes Zuhause für Gretchen und Gringo, damit sie mit einem richtigen Katzenleben beginnen können“, so Just. Und was das Spezialfutter für die Magen-Darm-Probleme angeht, das sie beide bekommen müssen, da man nichts anderes füttern darf: Das kostet nur 50 Cent pro Tag für beide Katzen.
Kennenlernen kann man das tierische Duo im Zeitzer Tierheim an der Tröglitzer Straße. (mz)
Tierheim Zeitz: 03441/21 95 19, [email protected], alle Informationen, auch Öffnungszeiten: www.tierheim-zeitz.de