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Aufräumarbeiten nach Verwüstung Sturm „Ignatz“ hinterlässt in Zeitz viele Spuren - Was in den kommenden Wochen alles zu tun sein wird

Versperrte Wege, herumliegendes Holz: Wo nach dem stürmischen Donnerstag in den kommenden Tagen und Wochen zugepackt werden muss.

Von Angelika Andräs, Torsten Gerbankund Iris Richter 23.10.2021, 11:27
Die Feuerwehr Wethautal kam  auch   am Saale-Radwanderweg bei Schönburg zum Einsatz, um die Zufahrt zum Felsenkeller zu beräumen.
Die Feuerwehr Wethautal kam auch am Saale-Radwanderweg bei Schönburg zum Einsatz, um die Zufahrt zum Felsenkeller zu beräumen. Foto: Feuerwehr

Zeitz/MZ - Herbststurm Ignatz hat in der Region ordentlich gewütet und Schäden hinterlassen. Über 60 Einsatzstellen musste allein die Zeitzer Feuerwehr mit ihren Ortswehren und den hauptamtlichen Kräften am stürmischen Donnerstag anfahren, so die Zusammenfassung, über die Freitag informiert wurde. Der Tag begann um 5.27 Uhr mit einem Einsatz für die Ortsfeuerwehr Kayna.

Dann war es bis genau 9.59 Uhr ruhig. „Ab 10 Uhr kam der erste Alarm für die Dienstschicht. Darauf folgten weitere Alarmierungen für die Ortswehren“, sagt die Zeitzer Bürgermeisterin Kathrin Weber, die als Fachbereichsleiterin Ordnung und Sicherheit für den Bereich Feuerwehr zuständig ist. „Im Einsatz waren die Ortswehren Stadt, Aue-Aylsdorf, Theißen, Luckenau, Nonnewitz, Würchwitz und Kayna sowie die Dienstschicht.“

55 Einsatzkräfte

Gegen 19 Uhr am Donnerstagabend konnte eine erste Bilanz gezogen werden. Insgesamt wurden demnach circa 63 Einsatzstellen mit 48 ehrenamtlichen und sieben hauptamtlichen Kräften abgearbeitet. Eine genaue Auswertung muss noch in den nächsten Tagen erfolgen. „Um 17.44 Uhr kam der vorerst letzte Einsatz“, so Weber. „Es war aber von vornherein davon auszugehen, dass im Laufe der Nacht und am Freitag noch weitere Einsatzstellen abgearbeitet werden müssen.“ Dabei war der Einsatz während des Sturms schon aufwendig und kräftezehrend. Immerhin waren alle Einsatzkräfte mehr als acht Stunden mit Sturmeinsätzen beschäftigt. „Schwerpunkte der Einsätze waren“, wie Kathrin Weber aufzählt, „abgeknickte Baumkronen und Bäume, die teilweise Häuser, Strom- und Telefonmasten zerstörten.

Auch auf der Bahnstrecke Zeitz in Richtung Tröglitz wurden Bäume beseitigt.“ Koordiniert wurden die Einsätze aus der Zentrale - der Feuerwache - im Steinsgraben 27. „Hier erhielten die Mitarbeiter Alarmfaxe mit den jeweiligen abzuarbeitenden Einsatzstellen von der Leitstelle in Naumburg. Auch einige Bürger der Stadt Zeitz haben direkt in der Feuerwehr Zeitz angerufen um Meldungen abzugeben.“ Alles in allem führte das zu einer Folge von Einsätze am laufenden Band. Das erste Resümee des „Großkampftages“ von der Bürgermeisterin: „Verletzt wurde niemand. Es hat alles super geklappt.“

 Feuerwehrleute in der Altenburger Straße in Zeitz. Sie sichern ein im Sturm hin und her schlagendes Fenster.
Feuerwehrleute in der Altenburger Straße in Zeitz. Sie sichern ein im Sturm hin und her schlagendes Fenster.
Foto: P. Zielinski

Viele Einsätze gab es auch in der Gemeinde Wethautal abzuarbeiten: „Unsere Feuerwehren hatten am Donnerstag gut zu tun, weil etliche Bäume auf Straßen, Geh- und Radwege gestürzt sind. In Absprache mit der Kreisleitstelle haben wir deshalb eine gemeindliche Einsatzleitung gebildet, um die Einsätze im Gemeindegebiet zu koordinieren“, berichtet Stefan Gulevicz, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Wethautal. So habe man am Donnerstag die Straße zwischen Stößen und Gröbitz sperren müssen, weil dort ein Strommast umzustürzen drohte. Auch die L 200 zwischen Löbitz und Osterfeld war zeitweise dicht. Hier mussten einige umgestürzte Bäume von der Straße beseitigt werden. Der Saale-Radwanderweg bei Schönburg zwischen Abzweig Neue Welt und Gaststätte Alter Felsenkeller musste gesperrt werden, auch hier versperren umgestürzte Bäume den Weg. Diese werden in den nächsten Tagen beseitigt. Am Tag nach dem großen Sturm hätten Bürger im Ordnungsamt angerufen und Gefahrenstellen gemeldet. „Wir sind gerade dabei alles aufzuarbeiten“, sagt Stefan Gulevicz am Freitag.

In der Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst wurde am Donnerstag die Straße zwischen Droyßig und Wetterzeube, die durch ein Waldgebiet führt, vorsorglich gesperrt. Und auch hier wurden die Feuerwehren zu umgestürzten Bäumen und herabfallenden Ziegeln von einem Dach, sowie einer herabgefallenen Leitung in Wetterzeube gerufen. Größere Schäden gäbe es nicht zu beklagen, die Aufräumarbeiten würden am Freitag noch dauern, hieß es aus dem dortigen Ordnungsamt.

Holz liegt weiter umher

Zu 30 Einsätzen mussten Feuerwehren in der Gemeinde Elsteraue fahren, wie Bürgermeister Andreas Buchheim (parteilos) sagt. Vor allem sei es dabei um umgewehte Bäume, abgebrochene Äste gegangen, um von ihnen blockierte Straßen oder um Leitungen, die in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Einige Sachschäden habe es aber auch an Gebäuden gegeben. Verletzt worden sei niemand, so Buchheim. Er geht davon aus, dass Mitarbeiter des Bauhofs noch gut zwei Wochen zu tun haben werden, um abgeknicktes und umherliegendes Holz zu beräumen.

Laut Energieversorger EnviaM kam es am Donnerstag im Raum Zeitz zu Störungen in der Energieversorgung. Betroffen waren rund 100 Haushalte, so ein Pressesprecher. Zu Problemen sei es etwa in Wetterzeube gekommen, aber auch in Priesen, Prehlitz-Penkwitz, Nödlitz und Traupitz.