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Stadtrat Freyburg Stadtrat Freyburg: Markt ganz ohne Autos und Denkmal

24.10.2001, 14:34

Freyburg/stö. - Bei der Gestaltung des Marktes in Freyburg wird sich die Stadt im Wesentlichen an die Vorschläge der Architekten halten: Es wird keine Kopie des "Freyburger Reiters" aufgestellt und Parkplätze wird es zumindest auf dem Platz selbst auch nicht geben.

Bei drei Enthaltungen bestätigte der Stadtrat am Dienstag in der Denkmalfrage klar die Empfehlung des Bauausschusses, bei dem ein Vorstoß zur Wiedererrichtung des Reiters auf dem Markt kein Gehör gefunden hatte.

Zu den von mehreren Stadträten geforderten vier Kurzzeitparkplätzen gab es einen Kompromiss. Sie sollen nicht direkt auf dem Markt, sondern in Verlängerung der Herrenstraße an der Ostseite des Marktes eingerichtet werden. Die Architekten Christian Moczala und Axel Hermening hatten auch davon abgeraten, weil sie den Weg zwischen Marktplatz und der geplanten Passage zu Kochs Hof behindert sehen. Ihnen wurde entgegengehalten, dass man die Stellplätze ja aufheben könne, wenn der Durchgang zu Kochs Hof geschaffen ist. Dort soll ein Parkdeck gebaut werden (wir berichteten). Der Durchgang zum Mark soll dann durchs Erdgeschoss des Gebäudes Markt 2 - jetzt Sitz des Fremdenverkehrsbüros - führen. Das wiederum, so Bürgermeister Martin Bertling, solle in das Gebäude Markt 14 umziehen, das die Stadt in Eigenregie sanieren will.

Vor dem Votum über die Ausschussempfehlung, einem Brunnen den Vorzug vor dem Reiterstandbild zu geben, gab es eine ganze Reihe Statements. Es sei nicht so, dass der Stadtrat das Reiterstandbild nicht wolle, nur solle es halt nicht auf dem Markt stehen, da es dort im Wege sei, machte Stadtratsvorsitzender Detlef Förste (Bürgerkreis) deutlich. Mehrfach wurde an einen früheren Vorschlag von Bernhard Franke (SPD) angeknüpft, das Reiterstandbild auf dem Platz vor dem Gerichtskeller wieder zu errichten. Franke hatte zuvor berichtet, unter Freyburgern sei er auf große Spendenbereitschaft für das Denkmal gestoßen.

An den früheren Standort des Reiters auf dem Markt soll eine Tafel im Pflaster erinnern. Der einstige Brunnenschacht im Marktzentrum, auf dessen Sohle nach wie vor Wasser steht, soll laut Vorschlag der Architekten eine transparente, befahrbare Abdeckung.

Festgeklopft wurde vom Stadtrat auch der künftige Standort der Winzerfestbühne vor den drei Großbäumen an der Ostseite. Hauptargument: Steinstraße und Eingang zur Oberstraße sollen vom Treiben auf dem Platz nicht abgekoppelt werden. Die Entscheidung war zu treffen, weil davon die Dimensionierung der Elektroanschlüsse abhängt. Sie sei insofern nicht endgültig, da man ja bei einem Standortwechsel Kabel-Stränge legen könne, wie es durchaus üblich sei, suchten die Architekten den Räten die Entscheidung zu erleichtern.

Im Gegensatz zum regen Interesse, das die Sitzung des Bauausschusses zu diesem Thema gefunden hatte, lockte die Stadtratsentscheidung nur wenige ins Schützenhaus, worüber Raimund Schmidt (FDP) mit Blick auf die Diskussionen unter Geschäftsleuten seinem Befremden Ausdruck gab.