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Stacheliges Hobby Stacheliges Hobby: Dieser Zeitzer ist der Herr der Kakteen

Von Isabell Bergner 29.02.2020, 14:00
In den Händen hält Wolfram Staate einen Kaktus namens Turbinicarpus schmiedickeanus, der gerade seine Blüte öffnet.
In den Händen hält Wolfram Staate einen Kaktus namens Turbinicarpus schmiedickeanus, der gerade seine Blüte öffnet. Hartmut Krimmer

Zeitz - Ein erster Kaktus öffnet im Gewächshaus von Wolfram Staate seine Blüte. Die kleine Pflanze trägt den komplizierten Namen Turbinicarpus schmiedickeanus und kommt ursprünglich aus Mexiko, erklärt der Kakteenliebhaber. Staate kennt die Namen aller seiner Raritäten und weiß zu jeder etwas zu erzählen. Das Exemplar aus Mexiko gehöre zu den frühen Blühern unter seinen Kakteen.

„Alle anderen sind noch im Winterschlaf“, erzählt der 69-Jährige. „Doch einige fangen schon jetzt an zu treiben und haben erste Knospen.“ Die große Blüte komme jedes Jahr im Mai, weshalb die hiesige Ortsgruppe der Deutschen Kakteengesellschaft, zu der Staate gehört, ihre schönsten Exemplare dann in einem Zeitzer Autohaus ausstellt. Die Farbpalette reiche von weiß über gelb und orange bis hin zu dunkelviolett, schwärmt der Rentner.

Auf Staates Gartengrundstück in Zeitz-Rasberg blühen bislang vor allem die Christrosen

Auf Staates Gartengrundstück in Zeitz-Rasberg blühen bislang vor allem die Christrosen, die Winterlinge haben sich bereits zurückgezogen. Den Garten in Hanglage hatte der Zeitzer im Alter von 25 Jahren von seinen Eltern übernommen, musste aber sein Faible für Pflanzen erst noch entwickeln, erinnert sich Staate. „Ich war bis dahin leidenschaftlicher Angler“, erzählt er. Doch als er begann, den Garten nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten, trat das Angeln in den Hintergrund.

Etwa zur selben Zeit wuchs auch sein Interesse für Kakteen. „Meinen ersten Kaktus hatte ich damals an einem Nordfenster zum Blühen gebracht und dachte: Mensch, wie hast du das denn geschafft?“, sagt Staate. Denn was die stachligen Pflanzen vor allem brauchen, ist Licht. Auf einer örtlichen Kakteenbörse kaufte er immer wieder einige Exemplare und entwickelte den Ehrgeiz, Kakteen aus Samen selbst heranzuziehen und später auch auszustellen.

Sein vermutlich ältester Kaktus ist klein, kugelig und unscheinbar

Sein vermutlich ältester Kaktus ist klein, kugelig und unscheinbar unter den vielen anderen, aber wohl 45 Jahre alt, schätzt Staate. Und schon viele habe er in dieser Zeit verloren. „Man braucht nur einmal zu viel gießen, dann platzt die Wurzel auf und Fäulnis zieht ein“, erzählt Staate. Er versuche deshalb schon vorher zu fühlen, ob die Oberfläche der Wurzel angespannt ist.

Neben Kakteen beherbergt sein beheiztes Gewächshaus auch andere sukkulente Pflanzen, etwa Aloen und Wolfsmilchgewächse. Jedes Fleckchen ist belegt, denn die Kälte würden die Pflanzen meist afrikanischer und lateinamerikanischer Herkunft nicht überstehen. Im Sommer ziehen dann einige in ein benachbartes Gewächshaus um, das im Winter nicht beheizt wird. Doch heizen müsse er bei dem bislang mildem Winter sowieso nicht viel, freut sich Staate.

››21. Zeitzer Kakteenausstellung im Autohaus Keilhaue am 16. und 17. Mai (mz)