Situation auf den Feldern Situation auf den Feldern: Noch herrscht in Granschütz die Ruhe vor dem Sturm
Granschütz/MZ. - Auf den Feldern hat in diesen Tagen die Ernte begonnen. Die Wintergerste kommt vom Halm. Stück für Stück, denn sie ist noch nicht überall ausgereift. Sonne und Regen haben sich in diesem Jahr im Landkreis Weißenfels recht ungleich verteilt. In der Agro GmbH Granschütz ist noch nicht an die Ernte zu denken.
Allerdings hat sie auch nirgends Gerste auf den Feldern. So können sich die Beschäftigten noch einen normal langen Arbeitstag leisten. "Wir haben eine Anbaustruktur, die uns vor allem von August bis Oktober voll fordert", klärt Geschäftsführer Ronald Ranscht auf, warum es in seinem Betrieb noch so ruhig zugeht. Die Erntevorbereitungen laufen mit der Durchsicht der Technik gerade erst an. Raps muss dann als erstes eingefahren werden. Weizen, Körnermais und Zuckerrüben folgen. "Seit Jahren fahren wir mit diesen Kulturen gut", begründet Ranscht die einfache Fruchtfolge auf den Äckern.
Noch nicht ganz zufrieden ist der Landwirt in diesem Jahr mit dem Wetter. Auf den Feldern der Agro GmbH Granschütz ist bisher zu wenig Regen angekommen, schätzt Ranscht ein. "Es fehlen Wasser und Wärme", stellt er fest und sieht besonders den Körnermais darunter leiden. Über zu erwartende Erträge wagt der erfahrene Landwirt noch keine Prognose. Nur so viel steht für ihn schon fest: Die Chance, Spitzenerträge zu erzielen, die sei vorbei. Mit etwas Glück in Gestalt idealen Wetters in den nächsten Wochen könne er aber noch auf Durchschnittserträge bei Weizen hoffen. Immerhin steht der auf der Hälfte der Ackerflächen, die der Betrieb bewirtschaftet. In den Zuckerrübenbeständen, die zum Ausgang der Feldsaison erst gerodet werden, sieht es gut aus.
Die Erträge sind aber nur die eine Seite des betrieblichen Erfolgs. Gemessen werden muss dieser auch am Verkaufspreis. Die zehn Prozent Ernteeinbuße des Vorjahres konnte schließlich über die Preise wieder ausgeglichen werden. Lagerhallen geben Ronald Ranscht noch den Spielraum, dann zu verkaufen, wenn die Preise günstig sind. Doch erst einmal müssen die Scheunen wieder gefüllt werden.