Schließung im Juni Schließung im Juni: Mitarbeiter erhielten ihre Kündigungen
Weißenfels/MZ. - Kunden wie Klaus-Peter Nixdorf (50) aus der Neustadt und Gertraud Geißler (76), die im Stadtzentrum wohnt, zeigen dafür kein Verständnis. "Wir sind als Fußgänger auf die Nähe der Kaufhalle angewiesen", klagt Frau Geißler, die an der Promenade wohnt. Mit "wir" meint die Rentnerin ihre 82-jährige Nachbarin Erika Büchner, die sie mit versorgt. Das Laufen falle beiden alten Damen schwer. "Und dass nun wieder Menschen arbeitslos werden, das macht mich wütend", schimpft Gertraud Geißler, während sie mit den Tränen kämpft. Eine Kundin, die namenlos bleiben will, zuckt mit den Schultern. "Die alte Kaufhalle ist von außen sowieso ein Schandfleck", sagt die 42-Jährige. "Abriss wäre gut, denn unsere kleine Stadt hat genügend andere Handelseinrichtungen."
Ein Anruf bei der Pressesprecherin der Spar Handels AG mit Sitz in Schenefeld bei Hamburg ergibt: Die Umsätze seien im Keller, dies bedeute das Aus für beide Märkte. "Von Abriss kann aber von unserer Seite aus keine Rede sein, wir sind nicht Eigentümer, sondern Mieter der Immobilie im Stadtzentrum." So erklärt Christina Werthner. Die Pressesprecherin bestätigt, dass allen Beschäftigten gekündigt worden sei und dass es einen Sozialplan geben würde.
"Gegenwärtig laufen Gespräche mit Partnern, die die Kaufhalle Mitte als Lebensmittelanbieter weiter betreiben wollen", informiert sie außerdem. Ein endgültiges Ergebnis, wann, wie und mit wem es weitergehe, stehe noch nicht fest. Die MZ bleibt dran am Thema.