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Schicksal Schicksal: Emils Eltern sagen danke

Von claudia petasch 06.11.2013, 21:30
Emil ist im September ein Jahr alt geworden und entwickelt sich gut.
Emil ist im September ein Jahr alt geworden und entwickelt sich gut. privat Lizenz

grosskorbetha/MZ - Wenn Caroline Bratfisch und Tino Langrock mit ihrem Sohn Emil in Großkorbetha spazieren sind, werden sie oft angesprochen. Jeder möchte einen Blick auf den aufgeweckten Jungen werfen, und jeder fragt: „Wie geht es Emil?“ Eine Frage, die das junge Paar in dem Jahr, seit sie Emil haben, schon so oft gehört hat. Denn viele, nicht nur Verwandte und Freunde, haben Anteil an dem Schicksal des Kleinen genommen. Denn Emil war schwer krank, er kam ohne Galle auf die Welt, lag viele Monate in einer Spezialklinik in Hannover und hat dort in seinem noch so jungen Leben schon zwei Transplantationen hinter sich gebracht. „Aber es geht ihm jetzt super, er krabbelt, er ist ein ganz ausgeglichenes, freundliches kleines Kerlchen“, sagt seine Mutter Caroline Bratfisch. Natürlich muss er weiterhin Medikamente nehmen und regelmäßig zu Untersuchungen. Aber seit Juni ist Emil zu Hause. Im nächsten Jahr geht er in den Kindergarten.

Caroline Bratfisch und Lebensgefährte Tino Langrock haben in den Monaten, in denen es Emil schlecht ging, es auf Messers Schneide stand, erfahren, was Zusammenhalt heißt, „Es ist so wichtig, zu wissen, dass es die Familie und Freunde gibt, es war immer jemand da, der uns geholfen hat“, sagt Caroline Bratfisch. Darüber hinaus haben sie sehr viel Unterstützung und Zuspruch bekommen, von Menschen, die sie gar nicht oder nur kaum kennen. Denn Freunde haben über das soziale Netzwerk Facebook eine Gruppe eröffnet und darin um Spenden für Emil gebeten. Der Kleine lag in einer Spezialklinik in Hannover. Seine Eltern pendelten dorthin oder übernachteten in einem Hotel. Das ging enorm ins Geld. Von der Facebook-Aktion war das Paar selbst überrascht worden, denn sie haben das soziale Netzwerk bis dahin nicht genutzt. Freunde sind auch durch die Siedlung gegangen, in der das Paar wohnt und haben dort Geld gesammelt. Und der Fanclub des 1. FC Weißenfels hatte zu Jahresbeginn mit Fußballvereinen der Region ein Benefizspiel organisiert. „Ohne diese Unterstützung hätten wir es nicht geschafft. Deshalb möchten wir allen herzlich danken, die uns geholfen haben“, sagt Caroline Bratfisch. Wenngleich sie zugibt, dass es für das Paar schon ein komisches Gefühl war, Geldspenden von mitunter völlig fremden Leuten anzunehmen. Aber sie sind natürlich sehr dankbar für all die Hilfe, den Zuspruch, das Daumendrücken. Und nun genießt die kleine Familie in vollen Zügen das Leben. „Die Sorgen sind vergessen, Emil gibt uns so viel mit seinem Lächeln“, sagt eine glückliche Caroline Bratfisch.