Sanierung Sanierung: Hasselteich verliert Schlamm
Droyßig/MZ. - Vom Ufer her ist ein Damm in den Hasselteich aufgeschüttet, auf dem Kipper rückwärts hinunterfahren. Und das soweit, bis der Bagger die schwarze glitschige Last in die runden Mulden-Fahrzeuge schaufeln kann. Drei-Seiten-Kipper setzt der Subunternehmer Gärtnertransporte Eisenberg hier nicht ein, weil man da die Ladefläche schwerer dicht bekommt. Zwar tropfe auch aus der Klappe der Muldenfahrzeuge ab und an etwas Schlamm, doch das halte sich in Grenzen. Glücklicherweise müssen die Kipper nicht durch die streckenweise ziemlich enge Ortsdurchfahrtsstraße von Droyßig fahren. "Der Schlamm wird auf die Deponie des Betonsteinwerkes ,Fritz Herrmann'' nach Kleinhelmsdorf gebracht", sagt Bauamtsmitarbeiter Gellert. Fünf Fahrzeuge waren in dieser Woche unterwegs, sieben sollen es werden, die zwischen der Deponie und dem Hasselteich pendeln.
Der Hasselteich ist in den 30er Jahren das letzte Mal entschlammt worden. Da haben sich eine Menge Sedimente und Schlamm abgelagert. Wie viel haben Gellert und der Droyßiger Gemeindearbeiter Matthias Röder bereits 1995 erkundet, als das erste Mal Fördermittel für die Entschlammung beantragt wurden. "Mit einem Boot sind wir über den Teich gefahren und haben die Schlammtiefe an verschiedenen Punkten gemessen", erklärt er die Vorgehensweise. Auf eine Tiefe bis zu 2,50 Meter sei man gekommen. In dem rund einen Hektar großen Hasselteich müssen demnach rund 9000 Kubikmeter Schlamm entsorgt werden. Jahrelang habe es keine Fördermittel gegeben. Im Jahr 2000 sei der Antrag nochmals aktualisiert worden. "Am 11. September lag dann der Zuwendungsbescheid für die Fördermittel vor", erläutert der Bauamtsmitarbeiter den Fortgang. Nachdem auch von der unteren Naturschutzbehörde die Zustimmung eingeholt worden war, konnte das Wasser im Hasselteich abgelassen und die Ausschreibung in Auftrag gegeben werden für die Sanierung und Entschlammung. Den Zuschlag erhielt die Meliorations- und Tiefbaufirma Laucha.
407 000 Mark kostet die gesamte Baumaßnahme. Davon werden 325 271 Mark aus dem europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft gefördert. So ist es auch auf der blauen Tafel am Weg zum Hasselteich zu lesen. Die Sanierung umfasst mehr, als jene Unmengen Schlamm zu entsorgen. Es sei auch das Auslaufbauwerk neu zu errichten und die Böschung mit aufgeschütteten Wasserbausteinen zu sichern. Die sollen künftig die Wellen brechen, erklärt Gellert. Auf dem Grund des Teiches wird eine neue Tonschicht eingearbeitet. Ist das alles bis zum 16. Februar, so der Termin, geschehen, kann sich der Hasselteich wieder mit dem vom Romsdorfer Mittelteich kommenden Hasselbach füllen. Zurzeit wird er mit Pumpen bis zum Auslaufbecken befördert, dann kann er wieder im Freispiegel seinen Weg nehmen.
Zur Vorbereitung der Teichsanierung gehörte auch eine Untersuchung des Schlammes auf Schadstoffe. "Der Schlamm ist in die Stufe ,Z 1'' eingestuft worden" gibt Gellert Auskunft. Das bedeute, er dürfe auf nicht intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen oder auf eine Deponie gebracht werden. Die Entscheidung fiel auf die Kleinhelmsdorfer Deponie.
Dass allerdings jetzt in der Schlecht-Wetter-Jahreszeit entschlammt werde, hat seine Gründe. Aus Naturschutzgründen gehe es über die Sommerzeit nicht. Nach der Fördermittelzusage brauchte die Ausschreibung ihre Zeit. Von der Jahreszeit her sei es für die Entschlammung schon günstig. Etwas kühler und regenfrei wäre das Wetter den Bauarbeitern lieber.